
Der Prozess gegen den früheren Siemens-Vorstand Thomas Ganswindt ist am Donnerstag gleich nach Beginn unterbrochen worden. Die Verteidigung des Ex-Managers rügte die Besetzung der Kammer mit nur zwei Berufsrichtern. Bis zum kommenden Dienstag will das Gericht nun über das weitere Vorgehen beraten. Ganswindt ist im Zusammenhang mit dem milliardenschweren Schmiergeldskandal bei Siemens wegen Steuerhinterziehung und einer vorsätzlichen Verletzung der Aufsichtspflicht angeklagt.
1,3 Milliarden Euro Schmiergeld
Ganswindt war von 2004 bis 2006 im damaligen Zentralvorstand des Elektrokonzerns für den Telekommunikationsbereich zuständig, in dem der Skandal seinen Anfang genommen hatte. Bei Siemens sollen rund 1,3 Milliarden Euro an dubiosen Zahlungen zur Erlangung von Auslandsaufträgen geflossen sein. Für den Prozess sind vorläufig neun Verhandlungstage angesetzt.