
Doch was den Bewohnern vielleicht einen wunderschönen Blick über die Stadt bietet, ist für andere nicht leicht zu akzeptieren. So kann ein hoher Wohnkomplex die Skyline einer Stadt verändern – historische Kirchtürme könnten in den Schatten der Aufmerksamkeit geraten.
In der bayrischen Landeshauptstadt hatte es zum Thema Bauhöhe vor sechs Jahren sogar einen Bürgerentscheid gegeben. Der Münchener Stadtrat hatte zwei Bürotürme genehmigt, die 148 Meter hoch werden sollten. Doch durch den Bürgerentscheid wurde geregelt: Kein Hochhaus solle höher werden als die Türme der Frauenkirche in der Innenstadt. Seit 2004 bestand das „100 Meter-Hochhaus-Limit“ in München, das jedoch seit 2005 nicht mehr rechtlich bindend war. Mittlerweile mehren sich die Stimmen in der Politik, dass eine höhere Bebauung doch wieder denkbar sei.
50 statt 60 Meter
In Münster wird derzeit auch über Höhe gesprochen – die Maximalhöhe, die zwei in der Planung befindliche Studentenwohnheime haben sollen. Im Einvernehmen mit den Architekten hat sich die Verwaltung auf 50 Meter verständigt, zuvor waren beispielsweise auch 60 Meter im Gespräch. Gebäude müssten sich in die Umgebungsbebauung einfügen, erklärt Heinz Riemann, stellvertretender Leiter des Bauordnungsamtes der Stadt Münster. Noch sind die Pläne in Münster allerdings nicht endgültig abgesegnet.
Vereinzelter Neubau von Hochhäusern
Auch in Düsseldorf soll es für Mieter hoch hinaus gehen. Im Stadtteil Pempelfort soll bald ein 18-stöckiges Wohnhaus gebaut werden, zwei weitere sollen folgen. Geplante Bauhöhe: 55 Meter. Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers sprach sich gegenüber RP-Online für den Hochhausneubau in der Landeshauptstadt aus, allerdings nur an vereinzelten Stellen. Bauliche Fehler aus der Vergangenheit sollten nicht wiederholt werden.