Twitter Wertvoll aber ohne lukratives Geschäftsmodell

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Es mangelt an einem lukrativen Geschäftsmodell

Zwar ist Twitter mit weltweit rund 220 Millionen Nutzern populärer denn je. Vielleicht ist es aufgrund des geringen Personalstamms sogar profitabel. Aber Twitter-Chef Dick Costolo ist es bis heute nicht gelungen, die Markenbekanntheit in Umsatz umzumünzen. Zwar kündigt Costolo an, künftig stärker im Online-Handel mitzumischen, zum Beispiel durch das Listen von Sonderangeboten über den Kurznachrichtenservice. Auch sollen künftig Kleinunternehmen wie bei Facebook selbst online Werbekampagnen aufsetzen können. Doch bisher sind die wichtigste Einnahmequelle gesponserte Kurznachrichten, über die Konzerne wie Coca-Cola, Dell, Hewlett-Packard oder Starbucks für ihre Produkte werben. Diese Werbebotschaften sind bei den Nutzern umstritten. Laut Marktforschungsunternehmen emarketer wird Twitter damit in diesem Jahr 150 Millionen Dollar umsetzen. Das wäre weniger als ein Dollar pro registrierten Nutzer. Zum Vergleich: Facebooks Umsatz in diesem Jahr wird auf vier Milliarden Dollar geschätzt, Googles auf 36 Milliarden Dollar.

Viele Nutzer sind #Karteileichen

Zwar zählt Twitter 220 Millionen registrierte Nutzer und vermeldete jüngst monatlich 400 Millionen Besucher auf seiner Seite. Ihr Durchschnittsalter liegt bei 33 Jahren. 200 Millionen Kurznachrichten werden täglich verfasst. Doch angeblich stammen die meisten der Kurznachrichten von nur 15 Prozent der Twitter-Nutzer. 40 Prozent der Twitter-Mitglieder in den USA nutzen den Service weniger als einmal im Monat, so eine aktuelle Studie des Pew Research Center an der Uni-versität von Pennsylvania. Bei Facebook sind es nur sechs Prozent. Mehr noch: 18 Prozent haben sich laut Studie bei Twitter zwar angemeldet, aber den Service nie genutzt. Bei Facebook ist das nur ein Prozent.

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