
Die Staatsanwaltschaft hatte dem 65-jährigen Ex-Manager vorgeworfen, er habe bei der Vergabe eines 1,35 Milliarden Euro schweren Kredits an einen britischen Fernsehverleiher im Jahr 1999 pflichtwidrig gehandelt, der Bank aus persönlichem Ehrgeiz einen Schaden von über 400 Millionen Euro zugefügt und sich der schweren Untreue schuldig gemacht. Sie hatte das Gericht aufgefordert, gerade mit Blick auf die internationale Finanzkrise ein Signal zu setzen und eine zweijährige Freiheitsstrafe für Sengera gefordert, die gegen eine Geldauflage zur Bewährung ausgesetzt werden sollte.
Sengeras Verteidiger hatten die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft zurückgewiesen und einen Freispruch gefordert. Der Manager selbst hatte in dem im Januar begonnen Prozess seine Unschuld beteuert. Mit dem Urteil muss die Düsseldorfer Anklagebehörde einen neuen Rückschlag in einem spektakulären Wirtschaftsverfahren hinnehmen. Im Jahr 2006 war bereits das Mannesmann-Verfahren, in dem unter anderem Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann auf der Anklage-Bank saß, von Koppenhöfer gegen Geldauflagen eingestellt worden.