
Für das traditionelle Frühstücksbrötchen müssen die Verbraucher je nach Stadt und Region beträchtliche Preisunterschiede akzeptieren. So können Kunden von Bäckereien in den sächsischen Städten wie Dresden und Leipzig ihre Semmeln bereits für 23 Cent im Schnitt kaufen, während Kunden in Hamburg, München oder Wien im Mittel fast zehn Cent mehr berappen müssen. Dies belegt eine aktuelle Untersuchung des Lehrstuhls für Marketing der Technischen Universität Dortmund in Zusammenarbeit mit BackWerk, der Selbstbedienungs-Bäckereienkette aus Essen.
Untersucht wurden die 15 größten deutschen Städte sowie die österreichische Hauptstadt Wien. Dabei wurden Anfang Juli zeitgleich telefonisch und vor Ort die Preise eines herkömmlichen Weizenbrötchens der fünf größten Filialbäckereien erhoben. Bundesweit ergab sich dabei ein Durchschnittpreis von 28 Cent. Die Forscher kommen zu dem Ergebnis, das damit der Preis zum Vorjahr stabil geblieben sei - obwohl der Preis für Weizenmehl im Lebensmittel-Einzelhandel um gut 15 Prozent gesunken sei.
Billig-Backwaren in Sachsen und NRW
Die günstigsten Schrippen gibt es in Sachsen und Nordrhein-Westfalen (Düsseldorf, Dortmund und Köln jeweils 28 Cent, Essen 27 Cent). "Die großen Preisunterschiede lassen sich nicht allein mit Kostenunterschieden erklären", sagt Dirk Schneider, Chef der Billigbäckerei BackWerk, "vielmehr scheint der Wettbewerb in einigen Städten nicht richtig zu funktionieren, zum Nachteil der Kunden."
Laut einer Untersuchung der Nürnberger Marktforschungsgesellschaft GfK vom Mai 2010 kaufen inzwischen über 40 Prozent der Deutschen regelmäßig Brot- und Backwaren in einer Selbstbedienungsbäckerei.