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Verkehr Pkw-Maut findet immer mehr Fürsprecher

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) will die Erfahrungen der Niederlande mit der PKW-Maut genau beobachten. Verkehrexperten wünschen sich das niederländische System für Deutschland.

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„Die Maut sorgt dafür, die Kosten für Bau und Erneuerung an die tatsächliche Nutzung zu koppeln“, sagte Dominika Kalinowska, Verkehrsexpertin am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Im Gegensatz zu konjunkturell schwankenden Steuermitteln würden Straßennutzungsgebühren planbarer fließen. Zwar werde es „bei einer Umstellung immer Gewinner und Verlierer geben“, so die DIW-Expertin. Aber eine gut durchdachte Maut wäre „fairer und sinnvoller als das derzeitige System“. Nach Kalinowskas Berechnungen würde eine allgemeine Pkw-Maut von fünf Cent pro Kilometer auf allen deutschen Straßen etwa drei Milliarden Euro einbringen. Hinzu käme: Die CO2-Belastung würde um zehn Prozent sinken, weil Autofahrer auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen.

Auch der frühere Bahn- und Telekom-Vorstand Wilhelm Pällmann, der von 1999 bis 2000 die von der rot-grünen Bundesregierung unter Kanzler Gerhard Schröder (SPD) berufene „Regierungskommission Verkehrsinfrastrukturfinanzierung“ leitete, ist für eine Auto-Maut. „Eine kilometergenaue Universalmaut, wie in Holland geplant, ist auch für Deutschland wünschenswert“, so Pällmann. Allerdings müsse die zusätzliche Belastung durch Kürzung verkehrsbezogener Steuern kompensiert werden.

PKW-Maut unerlässlich

Auch Herbert Bodner, Präsident des Verbands der Deutschen Bauindustrie, zählt zu den Befürwortern: „Ramsauer hat etwas Wichtiges angestoßen. An einer Pkw-Maut führt kein Weg vorbei.“ Der Bundesverkehrsminister selbst erklärte gegenüber der WirtschaftsWoche: „Natürlich werden wir uns die Erfahrungen ansehen, die unsere Nachbarn in den Niederlanden mit ihrem neuen Modell machen.“ Allerdings gebe es bei diesem Konzept Probleme, die bei weitem noch nicht gelöst seien.

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