Allianz Indien-Joint-Venture vor dem Aus

2001 war die Allianz mit dem Partner Bajaj in den indischen Markt eingestiegen. Die Allianz wollte eigentlich ihre Joint-Venture-Anteile aufstocken. Doch darüber kam es zum Streit – die Trennung ist wahrscheinlich.

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Das Ende der Zusammenarbeit der Allianz mit ihrem indischen Joint-Venture-Partner bei Bajaj Finserv rückt offenbar näher. Quelle: dpa

Das Ende der Zusammenarbeit der Allianz mit ihrem indischen Joint-Venture-Partner bei Bajaj Finserv rückt offenbar näher. „Das Gemeinschaftsunternehmen wird aufgelöst“, sagt eine mit den Vorgängen vertraute Person bei Bajaj Finserv der WirtschaftsWoche. „Der Zeitpunkt steht noch nicht exakt fest“, heißt es, „aber es wird passieren.“ Bajaj will dann die Anteile der Allianz übernehmen. Die Allianz würde damit ihre Lizenz für das Geschäft auf dem wichtigen Wachstumsmarkt Indien verlieren. Im immer noch streng regulierten indischen Markt kann die Bewilligung einer Lizenz manchmal mehrere Jahre dauern.

Grund für die drohende Trennung ist ein Streit über die Konditionen, zu denen die Allianz ihre Anteile aufstocken könnte. Derzeit hält die Allianz 26 Prozent an Bajaj Allianz, die Inder besitzen 74 Prozent.

Nach einer Gesetzesänderung 2015 dürften die Münchner ihren Anteil auf 49 Prozent erhöhen. Doch die Partner können sich nicht auf die Bewertung des Unternehmens und damit des 23-Prozent-Pakets, das den Besitzer wechseln müsste, einigen. Die Allianz pocht auf den zur Gründung im Jahr 2001 vereinbarten Preis für eine gegenseitige Kaufoption. Bajaj will dagegen den deutlich höheren Marktpreis durchsetzen.

2016 lagen die Prämieneinnahmen des Joint Ventures bei umgerechnet fast 800 Millionen Euro, mehr als elf Prozent über den Einnahmen des Vorjahrs. Das deutsch-indische Unternehmen hat einen Marktanteil von sieben Prozent und beschäftigt mehr als 4500 Mitarbeiter. Bajaj Allianz ist zudem der profitabelste private Versicherer in Indien.

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