
Die Versicherungsbranche hat die Riester-Rente vehement verteidigt. Die private Altersvorsorge mit Unterstützung des Staates sei vor allem für Geringverdiener und Familien besonders rentabel, erklärte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Dienstag in Berlin.
Auch für durchschnittlich verdienende Singles biete die Riester-Rente eine „interessante“ Altersvorsorge. Der GDV kritisierte eine „zum Teil auch politisch motivierte Anti-Riester-Kampagne“, welche die Bemühungen von Staat und Anbietern zur Förderung der privaten Vorsorge konterkariere.
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hatte vor knapp zwei Wochen eine vernichtende Bilanz zehn Jahre nach Einführung der Riester-Rente gezogen und sie sogar grundsätzlich in Frage gestellt. Der GDV wies dies nun zurück und betonte, er habe bei seinen Rechenbeispielen im Gegensatz zum DIW auch die „wichtige rentabilitätssteigernde Wirkung der Riester-Zulagen“ berücksichtigt - etwa die Steuerersparnis während der Einzahlungsphase.
Das DIW hatte bemängelt, die Angebote der Versicherer hätten sich im Lauf der Jahre zum Nachteil der Verbraucher entwickelt - wegen der höheren Lebenserwartung der Versicherten, einer zum Nachteil der Sparer veränderten Überschussbeteiligung und eines um fast ein Drittel gesunkenen Garantiezinses.
Die Versicherungsbranche machte am Dienstag geltend, sie müsse „vorsichtigere“ Annahmen zur Lebenserwartung treffen als etwa das Statistische Bundesamt. Schließlich gehe es darum, auch für Versicherte, die immer länger leben, ausreichend Geld zurückzulegen. Wer privat vorsorge, indem er Geld in den Sparstrumpf stecke oder aufs Tagesgeld-Konto lege, gehe meist von einer subjektiven Lebenserwartung aus, die sich an der der Eltern oder Großeltern orientiere - das sei aber zu niedrig.