
Die angeschlagene Krankenkasse DAK hat bei der zuständigen Aufsicht beantragt, ihren Zusatzbeitrag von derzeit acht Euro ab April 2012 abschaffen zu dürfen. Das Bundesversicherungsamt (BVA) hat bereits Zustimmung signalisiert: „Sollte der Antrag gestellt werden, wird dieser anhand des dann vorliegenden Zahlenmaterials geprüft. Angesichts der bisher bekannten Zahlen erscheint es möglich, dass ein entsprechender Antrag genehmigt würde“, heißt es in einer Stellungnahme des BVA gegenüber der WirtschaftWoche.
Aus Finanznot hatte die DAK Gesundheit vor zwei Jahren von ihren 6,6 Millionen Versicherten acht Euro zusätzlich zum gesetzlichen Kassensatz von 15,5 Prozent eingefordert. Daraufhin waren schon 2010 rund eine halbe Millionen Mitglieder zu anderen Kassen gewechselt. Um die Abwanderung zu stoppen, will DAK-Chef Herbert Rebscher nun auf den Zusatzbeitrag verzichten, zumal die Rücklagen zum Jahresende 2011 wieder gestiegen waren.
Befürchtungen der Haftungsgemeinschaft
Rebschers Plan stößt bei den Chefs verschiedener Ersatzkassen allerdings auf Protest. Sie befürchten, dass die DAK ohne den Zusatzbeitrag bald wieder zu einem Sanierungsfall wird. Dann müsste die Haftungsgemeinschaft der Ersatzkassen einspringen.