Lebensversicherer Allianz Leben ist mit Geschäft zufrieden

Die Lebensversicherungs-Tochter der Allianz hat nach eigenen Angaben ein gute Entwicklung hinter sich. Das Neugeschäft gegen laufenden Beitrag sei mit zweistelligen Raten gewachsen.

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Allianz Lebensversicherung in Stuttgart Quelle: ap

Frankfurt Die deutsche Lebensversicherungs-Tochter der Allianz hat 2011 nach Ansicht ihres Chefs besser abgeschnitten als erwartet. Die Beitragseinnahmen der Stuttgarter Allianz Leben seien nur deshalb zurückgegangen, weil das Geschäft mit Policen gegen Einmalbeitrag gedrosselt worden sei, sagte Maximilian Zimmerer der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Freitag. „Wir (...) werden signifikant besser aussehen als geplant.“ Das Neugeschäft gegen laufenden Beitrag sei mit zweistelligen Raten gewachsen. „Eine solche Entwicklung hatten wir seit zehn Jahren nicht“, sagte Zimmerer, der 2012 Nachfolger von Paul Achleitner als Finanzvorstand des Allianz-Konzerns werden soll.

Lebensversicherungen gegen Einmalbeitrag werden häufig als reine Geldanlage gekauft, weil sie höhere Zinsen liefern als viele Bankprodukte. Von der Versicherungsaufsicht werden sie aber kritisch beäugt. „Auch beim Überschuss werden wir mindestens die Planung erreichen“, sagte Zimmerer der Zeitung. 2010 hatte Allianz Leben 500 Millionen Euro erwirtschaftet, ein Ziel für 2011 hatte die Allianz-Deutschland-Tochter aber nicht genannt.

Die Allianz Leben ist der mit Abstand größte Lebensversicherer in Deutschland. Sie hat ihre Überschussbeteiligung für 2012 auf 4,00 (2011: 4,10) gesenkt - weniger stark als die meisten Konkurrenten. Als ein Grund für den Abwärtstrend werden sinkende Zinsen auf sichere Kapitalanlagen wie Bundesanleihen gesehen. Die Allianz hat nach Angaben von Zimmerer 85 bis 88 Prozent ihrer Kapitalanlagen in festverzinslichen Papieren stecken, nur gut fünf Prozent in börsennotierten Aktien.

Zimmerer sagte aber, die Staatschuldenkrise in Europa habe sich nur „unwesentlich“ auf die Verzinsung bei Allianz Leben ausgewirkt: „Die gesunkenen Zinsen bei Bundesanleihen werden nahezu ausgeglichen dadurch, dass in vielen EU-Staaten die Zinsen gestiegen sind.“ Die Versicherer gingen allerdings auf Nummer sicher und kauften keine neuen Staatsanleihen mit hohen Aufschlägen. „Wir investierten zum Beispiel nicht mehr in den sogenannten PIIGS-Staaten“, sagte Zimmerer. Spanien, Portugal, Griechenland und Irland machten 0,2 Prozent der Kapitalanlagen aus, Italien mehr als zwei Prozent.

„Hier sehe ich aber kein Ausfallrisiko“, betonte Zimmerer mit Blick auf Italien. „Ich halte die Zinsen sogar für hochattraktiv.“ Der Schuldenschnitt in Griechenland werde die Allianz rund 70 Millionen Euro kosten. „Das ist signifikant weniger als eine Tagesschwankung bei unseren Aktienengagements“, sagte Zimmerer. Das Geld sei schon abgeschrieben.

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