Nach erfundenem Angriff Provinzial-Chef Rüther bleibt im Amt

Mit der erfundenen Schraubenzieher-Attacke sorgte Ulrich Rüther für Aufsehen. Dennoch darf er Vorstandschef bei der Provinzial Nordwest bleiben. Der Aufsichtsrat stützt Rüther.

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Ulrich Rüther bleibt Chef der Provinzial Nordwest. Quelle: dapd

Münster Der Chef des Versicherungskonzerns Provinzial Nordwest, Ulrich Rüther, bleibt trotz seiner widersprüchlichen Angaben zu einem angeblichen Schraubenzieher-Angriff auf ihn im Amt. Der Aufsichtsrat habe die weitere Zusammenarbeit mit Rüther bestätigt, teilte das Unternehmen am Montag mit. Für den Aufsichtsrat sei vordringlich, die anstehenden Überlegungen zur Weiterentwicklung des öffentlich-rechtlichen Versicherungssektors mit einem anerkannten Fachmann voranzutreiben.

Berichte, ein Unbekannter habe den Manager mit einem Schraubenzieher attackiert, hatten bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Rüther hatte zunächst von einem solchen Angriff berichtet, dann aber gegenüber Staatsanwaltschaft und Polizei nach deren Angaben eingeräumt, die Attacke erfunden zu haben. Zwei Gutachten bestätigten, dass Rüthers Gesundheit voll hergestellt sei, erklärte der Versicherer nun.

Rüther ist seit Januar 2009 Vorstandschef der Provinzial Nordwest Holding. Der am 18. März 1968 in Ibbenbüren geborene Manager war über den Gerling-Konzern und den Versicherer Ergo zur Provinzial gekommen.

Seine Aussagen sorgten für zusätzlichen Wirbel bei dem Versicherer, bei dem über eine Fusion mit der Provinzial Rheinland nachgedacht wird. Diese soll auch den Wettbewerber Allianz in die Schranken weisen, der Branchenkreisen zufolge seine Fühler nach der Provinzial Nordwest ausgestreckt hatte.

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