Oliver Bäte, Vorstandsvorsitzender des Versicherungskonzerns Allianz, macht sich für eine neue Art der Bezahlung von Lehrerinnen und Lehrern stark. „Dass man das leistungsorientiert macht, finde ich prinzipiell gut“, sagte er im WirtschaftsWoche-Podcast „Chefgespräch“.
Es gebe in Deutschland bislang Schulen, die ihrer Aufgabe nicht gerecht würden. Dies zeigten etwa die internationalen Schulleistungsstudien PISA. „Es geht nicht darum, zu bestrafen oder Boni zu zahlen, sondern man muss schauen, warum ist das eigentlich so?“, so Bäte. „Wir wollen ja kein Bildungssystem haben, was nur dasitzt, sondern es hat eine Aufgabe zu erfüllen. Und zwar: Den jungen Menschen alles zu vermitteln, was sie brauchen, so dass sie fürs Leben vorbereitet sind.“
Leistungsorientierte Entlohnung könne in dieser Hinsicht helfen. „Ich finde es nicht gut, wenn man irgendwo eingestellt wird und dann schlafen gehen kann, egal, ob man etwas tut oder nicht“, sagte Bäte der WirtschaftsWoche. Zugleich stellte er sich gegen Pauschalkritik: „Meine Mama war auch Lehrerin und ich bin ganz stolz auf sie, weil sie sich viele, viele Jahrzehnte da engagiert hat, auch in die Integration von Ausländern.“ Die Leute, die wirklich die Arbeit vorne machten, würden zu selten gefeiert.
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