




Die weltweit relativ geringen Naturkatastrophen-Schäden drücken zugleich die Preise bei der Erneuerung von Verträgen in der Rückversicherung. In der Erneuerungsrunde zum 1. Juli, die vor allem die USA, Australien und Lateinamerika betrifft, sei zwar das Beitragsvolumen mit 2,2 Milliarden Euro gleich geblieben. Die Raten seien aber um 0,9 Prozent gesunken. "Trotz teilweise erheblichen Wettbewerbsdrucks im Naturkatastrophengeschäft blieb der Preisrückgang für das von uns gezeichnete Geschäft moderat", sagte Vorstand Torsten Jeworrek.
Sorgen machen Finanzchef Jörg Schneider die Kapitalanlagen. Die 218 Milliarden Euro, die die Münchener Rück angelegt hat, brachten im zweiten Quartal 14 Prozent weniger Ertrag. Bis zum Jahresende werde die Rendite auf die Kapitalanlagen auf 3,3 (3,9) Prozent sinken, in den ersten sechs Monaten waren es nur 3,2 Prozent. "Die Gefahren infolge des anhaltende fordernden wirtschaftlichen Umfelds sind weiterhin beträchtlich", sagte Schneider. Angesichts dessen seien die Renditen bei moderaten Risiken aber "passabel".





Das sehen die Anleger offenbar anders: Besonders das unter den Erwartungen ausgefallene operative Ergebnis löste Verkäufe aus. Die Aktien fielen um bis zu 4,7 Prozent auf 145,55 Euro. "Das zweite Quartal 2013 hat die Marktprognosen verfehlt", erklärt LBBW-Analyst Werner Schirmer - er hat die Aktien mit einem Kursziel von 150 Euro auf "halten" stehen. Grund für die Entwicklung sei das Investmentergebnis und die hohe Schadenlast der Rückversicherungssparte.
Versicherer
"Ein Lichtblick stellte die Schaden- & Unfallerstversicherung dar, deren operatives Ergebnis die Marktschätzungen übertraf", schrieb Schirmer weiter. Positiv sei zudem, dass der Ausblick des Managements für das laufende Jahr bekräftigt worden sei.
"Auf den ersten Blick hat Munich Re ein Q2 Ergebnis weitgehend im Rahmen der Erwartungen berichtet", schreibt DZ Bank-Analyst Thorsten Wenzel, der aber nach der Analystenkonferenz Kaufempfehlung und das Kursziel von 165 Euro überarbeiten will. "Das unerwartet niedrige operative Ergebnis erklärt sich durch ein niedriges Kapitalanlageergebnis und dies wurde kompensiert durch positive Steuereffekte", fügt Wenzel hinzu.
Equinet-Analyst Philipp Häßler bestätigte seine Anlageempfehlung mit "hold" und das Kursziel mit 150 Euro.