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Sinkende Renditen Versicherer senkt Überschussbeteiligung

Die Versicherer verdienen wegen der Krise nicht mehr so viel an den Kapitalmärkten. Die Alte Leipziger prescht vor und senkt die Überschussbeteiligung unter die symbolisch wichtige 4-Prozent-Marke.

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Die Alte Leipziger und senkt die Überschussbeteiligung unter die symbolisch wichtige 4-Prozent-Marke. Quelle: Pressefoto

Frankfurt Viele Lebensversicherungskunden werden sich im kommenden Jahr mit einer Rendite von unter vier Prozent begnügen müssen. Die Alte Leipziger teilte als erster Anbieter ihre Überschussbeteiligung für 2012 mit. Die laufende Verzinsung sinkt demnach ab dem 1. Januar auf 3,85 Prozent. Die Gesamtverzinsung beträgt noch 4,55 Prozent – 0,25 Prozentpunkte weniger als bisher. In die Gesamtverzinsung fließt unter anderem noch ein sogenannter Schlussüberschussanteil ein, den Kunden am Ende der Vertragslaufzeit erhalten.

Die Alte Leiziger dürfte damit einen Trend für die gesamte Branche einleiten. Die Versicherer leiden unter den niedrigen Zinsen an den Kapitalmärkten. Die Prämien, die sie von ihren Kunden einsammeln, müssen sie möglichst sicher und lukrativ am Kapitalmarkt anlegen. Das meiste Geld investieren sie in festverzinsliche Wertpapiere wie Pfandbriefe, Unternehmens- oder Staatsanleihen. Wenn sie hier geringere Erträge erwirtschaften, können sie ihren Kunden weniger Zinsen gutschreiben.

2011 haben die Kunden branchenweit nach Angaben der Ratingagentur Standard & Poor’s eine Gewinnbeteiligung von durchschnittlich 4,1 Prozent erhalten. Die Bandbreite lag dabei je nach Anbieter zwischen 3,4 und 4,8 Prozent. Für die Gewinnbeteiligung im Jahr 2012 rechnet der S&P-Experte Wolfgang Rief zwar nur mit einer relativ geringen Absenkung, weil der Wettbewerbsdruck groß sei. Jedoch erwartet die Ratingagentur weitere Absenkungen für die Jahre danach, wenn das Zinsniveau nachhaltig niedrig bleibt.

Die Alte Leipziger gilt als besonders konservativ rechnender Anbieter. Sie gehört zu den Versicherern mit den größten Eigenkapitalpolstern. „Seit vielen Jahren richten wir die Kapitalanlagepolitik auf die Vermeidung von Bonitätsrisiken und die Konzentration auf den deutschen Markt aus“, heißt es in der Pressemitteilung. Der Versicherer ist in keinem der Schuldenländer Griechenland, Irland, Portugal, Spanien oder Italien investiert.

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