
München Die Allianz will in ihrer seit Jahren schwächelnden deutschen Sachversicherung mit einem erneuten Umbau und neuen Produkten die Trendwende schaffen. Zwar sei man im traditionellen Stammgeschäft weiterhin unangefochtener Marktführer, sagte Deutschland-Chef Markus Rieß dem Handelsblatt. "Wir verlieren aber Marktanteile und sind in der Profitabilität nicht da, wo wir einmal waren, und auch nicht da, wo wir einmal hinwollen." Die Sparte müsse endlich auf profitablen Wachstumskurs einschwenken.
Daher verkündete Rieß nun erstmals konkrete Ziele für die nächsten Jahre. Die Prämieneinnahmen sollen in der Sachversicherung in dem stagnierenden Markt bis 2014 von zuletzt knapp neun auf 9,5 Milliarden Euro steigen. Dabei setzt die Allianz vor allem auf mehr modulare Produkte - wenn ein Kunde zum Beispiel eine Haftpflichtversicherung will, sollen ihm also auch gleich andere Produkte aus dem Allianz-Baukasten verkauft werden. In der Autoversicherung gibt es entsprechende Module schon, dies soll nun auf alle Bereiche ausgedehnt werden.
Die Kosten will Rieß - bezogen auf die Prämieneinnahmen - um zwei Prozentpunkte drücken. Eine konkrete Einsparsumme nennt die Allianz nicht, da ja die Prämien gleichzeitig wachsen sollen. Ein Prozentpunkt entspricht aber etwa 70 bis 90 Millionen Euro. Arbeitsplätze streichen will die Allianz vor allem in den zetralen Stabsstellen in der Sachversicherung. Hier sollen 400 der 2200 Arbeitsplätze binnen drei Jahren wegfallen. Zudem will Rieß Dienstleistungen wie den zentralen Posteingang in Servicegesellschaften ausgliedern.