Die Serie von Wirbelstürmen in den USA und der Karibik hat den US-Versicherungsriesen AIG in die roten Zahlen getrieben. Der Konzern wies am Donnerstag für das dritte Quartal einen Nettoverlust von 1,74 Milliarden Dollar aus, nachdem ein Jahr zuvor noch ein Gewinn von 462 Millionen Dollar in den Büchern stand. Operativ gab es ein Minus von 1,22 Dollar je Aktie. Allein die Hurrikane "Harvey", "Irma" und "Maria" schlugen mit einer Schadenssumme von drei Milliarden Dollar vor Steuern in Kontor. Dazu kamen noch die Folgen der Erdbeben in Mexiko. Zudem führten Rückstellungen von 836 Millionen Dollar für Verluste im Zusammenhang mit Schadensansprüchen aus dem Vorjahr dazu, dass das Ergebnis noch schlechter ausfiel als von Experten befürchtet. Diese Altlasten machen AIG schon länger zu schaffen.
Konzernchef Peter Hancock war nach Kritik aus der Führungsriege und von Aktionären an der Entwicklung des Unternehmens im März zurückgetreten. Sein Nachfolger wurde im Mai Brian Duperreault, der in der Branche als Sanierungsexperte gilt. AIG war einst der größte Versicherer der Welt. Nach dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers 2008 geriet auch AIG in der Finanzkrise in Schieflage und wurde vom Staat mit 182 Milliarden Dollar an Steuergeldern vor dem Aus gerettet. Das Geld hat das Unternehmen inzwischen zurückgezahlt.