Zum Ende seines Vortrags auf der heutigen Bilanz-Pressekonferenz erhebt sich Michael Diekmann. Der Allianz-CEO geht auf Finanzvorstand Paul Achleitner zu und reicht ihm die Hand. Diekmann bedankt sich für zwölf Jahre Zusammenarbeit. Doch das ist fast schon das einzige Mal, dass sich während der fast zweistündigen Veranstaltung ein Lächeln auf dem Gesicht des Vorstandschefs zeigt. Achleitner wird in diesem Jahr aus dem Vorstand Münchner Finanzriesen ausscheiden.
Was Diekmann an diesem Morgen zu verkünden hat, ist nicht erfreulich. Das Nettoergebnis ist bei Allianz im vergangenen Jahr auf 2,8 Milliarden Euro gefallen – ein Rückgang von 46 Prozent. Ursache des Absturzes sind nicht operative Wertminderungen im Umfang 1,9 Milliarden Euro auf griechische Staatsanleihen und Investments im Finanzsektor.
Von einem „turbulenten Jahr“ spricht Diekmann bei der Präsentation der Zahlen von 2011. Gleichwohl will Allianz seinen Aktionären eine Dividende auf Vorjahresniveau in Höhe von 4,50 Euro zahlen. Er sehe die Abschreibungen als „einmalige Bereinigung“, sagt Diekmann.
Das teuerste Katastrophen-Jahr
Der Gesamtumsatz des Versicherers ging 2011 um 2,7 Prozent auf 103,6 Milliarden zurück. Das operative Ergebnis fiel um 4,6 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro.
Das vergangene Jahr war das teuerste Jahr für Naturkatastrophen in der Geschichte der Allianz. Erdbeben in Japan und Neuseeland, Überschwemmungen in Australien und Thailand, aber auch Tornados in den USA haben das operative Ergebnis der Sparte Schaden- und Unfallversicherung belastet. Im Vergleich zum Vorjahr fiel es um 2,5 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro.