Der französische Versicherungsriese Axa kauft für 15,3 Milliarden Dollar den Konkurrenten XL Group. Es sei eine einmalige strategische Gelegenheit, warb Axa-Chef Thomas Buberl am Montag für den Zukauf. Mit XL könne Axa sein bisher vor allem auf Lebensversicherungen und Vermögensverwaltung konzentriertes Geschäftsmodell verstärkt auf Schaden- und Unfallversicherungen ausrichten. Das ebne den Weg, um im Sachversicherungsgeschäft mit Firmenkunden zum weltweiten Branchenführer aufzusteigen - gemessen an den Beitragseinnahmen.
Die Aussicht darauf ist dem deutschen Manager 57,60 Dollar je XL-Aktie wert. Das ist ein Aufschlag von 33 Prozent auf den Schlusskurs des im Steuerparadies Bermuda beheimateten Versicherers vom Freitag. Der Axa-Kurs sank im frühen Handel in Paris um rund sechs Prozent.
Finanzieren will Buberl die Übernahme mit Krediten, Barmitteln und den Einnahmen aus dem geplanten Börsengang der US-Tochter. Er hatte vor rund eineinhalb Jahren das Ruder bei Axa übernommen und größeren Übernahmen zunächst eine Absage erteilt. Später nahm er für Zukäufe ausdrücklich die USA - und Deutschland - ins Visier.
XL ist als Erstversicherer vor allem in den USA aktiv, hat aber auch eine große Rückversicherungs-Sparte. Das Unternehmen war 1986 von 68 amerikanischen Versicherern ins Leben gerufen worden, um deren Haftpflicht-Geschäft zu sanieren. Als Käufer für XL war auch die Allianz gehandelt worden, die sich als weltweit größter Sachversicherer sieht, in den USA aber eher schwach vertreten ist. Doch Allianz-Chef Oliver Bäte hält die meisten Übernahmekandidaten derzeit für zu teuer.