Wettbewerb Mittelstand punktet mit Innovationen

In vielen Branchen ist eine Konzentration zu beobachten: auf große Konzerne mit hohen Marktanteilen und starken Marken. Oftmals sind diese Konzerne börsennotiert, was ihnen einen direkten Zugang zu Kapital verschafft. Die Entwicklung der Entsorgungswirtschaft ist ein Beispiel für diese Konzentration, aber beileibe kein Einzelfall.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Nur mit Innovationen können sich Mittelständler im Wettbewerb behaupten. Quelle: dpa

KÖLN. Viele mittelständische Unternehmen stellen sich die Frage, wie sie sich langfristig zwischen großen Konzernen mit hohen Marktanteilen und starken Marken behaupten sollen. Die Antwort ist ebenso einfach wie naheliegend: indem sie sich auf ihre Stärken konzentrieren.

Der Vorteil, den viele Mittelständler im Wettbewerb ausspielen können, ist, dass sie keine Standardprodukte oder-dienstleistungen anbieten, sondern ihren Kunden individuelle, maßgeschneiderte Lösungen bieten. Hohe Flexibilität, Schnelligkeit und flache Hierarchien sind dabei wesentliche Erfolgsfaktoren. Dazu gelten Mittelständler bei vielen ihrer Kunden als solide und nachhaltig orientierte Unternehmen, die langfristige Strategien verfolgen, statt in Quartalszahlen zu denken. Das schafft sowohl bei Kunden als auch bei Mitarbeitern nachhaltig Vertrauen. Vor allem aber sind es oft die mittleren und kleineren Unternehmen, die in ihren Branchen technologische Standards setzen und so wichtige Impulse geben.

Daraus folgt umgekehrt, dass es für Mittelständler geradezu überlebensnotwendig ist, sich mit dem Thema Innovation auseinander zu setzen. Nur wer bereit ist, einen erheblichen Teil seines Umsatzes in Forschung und Entwicklung zu reinvestieren, ist in der Lage, den Markt aktiv mitzugestalten und so seine Eigenständigkeit dauerhaft abzusichern.

Dabei sollte Innovation nicht nur im Sinne von Verbesserung oder Neuentwicklung von Produkten verstanden werden. Das Management sollte genauso die Beschaffungsmärkte im Auge behalten und dabei vor allem den Blick über die nationalen Grenzen richten. Das gilt für den unmittelbaren Bedarf an Vorprodukten, Rohstoffen und Kapital ebenso wie für neue Mitarbeiter. Nur wer ausreichenden Zugriff auf qualifiziertes Personal hat, ist in der Lage, das für Innovationen notwendige Know-how in seinem Betrieb vorzuhalten und gegebenenfalls auszubauen.

Zu guter Letzt gilt es, den Spagat zu schaffen zwischen Wachstum und einer gleichzeitig gesunden Bilanz. Ein hoher Cash-flow in Verbindung mit einem vergleichsweise niedrigen Verschuldungsgrad sind die Voraussetzungen für ein überdurchschnittliches dynamisches Wachstum auf solider Basis. Hohe Wachstumsraten wiederum verhindern, dass sich das betriebliche Ergebnis auf Dauer schmälert, wenn die Margen unter Druck geraten und fortlaufend sinken sollten, so wie es in vielen Branchen zu beobachten ist.

Nils Röpke ist Sprecher der Geschäftsführung des Entsorgungsdienstleisters Zentek GmbH & Co. KG.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%