Zahlreiche Verletzte Sieben Tote bei Bombenanschlag in Indonesien

Im Osten Indonesiens sind bei einem Bombenanschlag auf einem von Christen besuchten Markt mindestens acht Menschen getötet und 45 verletzt worden. Eine mit Nägeln bestückte Bombe detonierte am Morgen auf dem Markt für Schweinefleisch in Palu in der Provinz Zentral-Sulawesi, wie die Polizei mitteilte.

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HB PALU. Da Moslems der Verzehr von Schweinefleisch aus religiösen Gründen verboten ist, befanden sich vor allem Christen auf dem Markt. Viele wollten Einkäufe für die Feierlichkeiten zum Jahreswechsel machen. Der indonesische Präsident Susilo Bambang Yudhoyono verurteilte den Anschlag und ordnete eine Untersuchung an. Der amtlichen Nachrichtenagentur Antara zufolge wurde in der Nähe des Marktes eine weitere Bombe gefunden und entschärft. Die Behörden hatten vor Anschlägen rund um den Jahreswechsel gewarnt.

"Plötzlich gab es einen Blitz und einen lauten Knall. Wir wurden alle auf den Boden geworfen", sagte ein verletzter Schweinefleisch-Verkäufer einem Radiosender. Er wurde verletzt ins Krankenhaus gebracht. "Ich habe viele Einkäufer gesehen, die Beine verloren haben. Wir haben nur versucht, unser Leben zu retten und sind davon gerannt." Am Explosionsort halfen Menschen blutverschmierten Verletzten zu Autos, die sie ins Krankenhaus brachten.

Die Täter wollten eine instabile Situation in Palu schaffen, sagte ein örtlicher Vertreter im Fernsehen. Ein Polizeisprecher sagte, die Explosion trage nicht die Handschrift des Anführers der militanten Gruppe Jemaah Islamiah, Noordin M. Top. In der Gegend kommt es seit Ende der 90er Jahre häufig zu religiös motivierter Gewalt und Spannungen. Bei Kämpfen zwischen Moslems und Christen wurden in den Jahren von 1998 bis 2001 etwa 2000 Menschen getötet, vor allem um die moslemische Stadt Poso. Moslems machen den größten Anteil der indonesischen Bevölkerung aus. Im einigen östlichen Landesteilen leben aber fast genauso viele Christen wie Moslems.

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