US-Bank Citigroup verklagt nach Fehlüberweisung weitere Firmen

Nach der 900 Millionen Dollar Fehlüberweisung fordert die US-Bank ihr Geld zurück. Einige Empfänger weigern sich, gegen sie reicht das Geldhaus Klage ein.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Die US-Bank wollte im Namen von Revlon die fälligen Zinsen überweisen, hat stattdessen aber irrtümlich den gesamten Kredit zurückgezahlt. Quelle: AP

Die US-Großbank Citigroup will nach einer insgesamt 900 Millionen Dollar schweren Fehlüberweisung zwei weitere Empfänger zur Rückgabe der Gelder zwingen. Das Geldhaus reichte deshalb Klage gegen HPS Investment Partners und Symphony Asset Management ein, wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht. Bei HPS geht es um 127,3 Millionen Dollar, bei Symphony um 110 Millionen.

Citigroup hatte vergangene Woche einen 900 Millionen Dollar schweren Kredit des angeschlagenen Kosmetikherstellers Revlon an die Gläubiger zurückgezahlt. Citigroup habe im Namen von Revlon eigentlich nur die fälligen Zinsen überweisen wollen und nicht - wie irrtümlich geschehen - den gesamten Kredit zurückzahlen, argumentierte die Bank. Als man den Fehler entdeckt habe, habe das Institut sofort die Empfänger um Rückzahlung der Mittel gebeten. Die meisten seien der Aufforderung prompt nachgekommen. Doch HPS und Symphony weigern sich bislang.

Wegen des gleichen Vorgangs hatte die Citigroup bereits vor einigen Tagen den Hedgefonds Brigade Capital Management verklagt, der statt der fälligen Zinsen von 1,5 Millionen Dollar tatsächlich 176 Millionen erhalten hatte. Der Hedgefonds lehnt es weiterhin ab, die überschüssigen rund 175 Millionen Dollar zu erstatten.

Der Kosmetikhersteller Revlon, dessen Umsätze schon vor der Coronakrise schrumpften, kämpft ums Überleben. Die Gläubiger müssen deshalb befürchten, dass die Darlehen nicht vollständig zurückgezahlt werden. Der von Citigroup zurücküberwiesene Kredit wurde 2016 ausgereicht und wird erst in drei Jahren fällig.

Wegen der Fehlüberweisung hat Citigroup auch Ärger mit den Aufsichtsbehörden am Hals. Sie prüfen die Vorkehrungen der Bank gegen solche Irrtümer. 

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%