US-Großbank JP Morgan nimmt deutschen Mittelstand ins Visier – Team in Frankfurt wächst

Das Geschäft mit dem deutschen Mittelstand soll erweitert werden. Das US-Geldhaus sieht besonderes Potenzial in der Beratung zu Nachfolgeregelungen.

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Die Bank hat zuletzt eine eigene Umfrage durchgeführt. Quelle: dpa

JP Morgan will das Geschäft mit großen deutschen Mittelständlern weiter ausbauen. Zu diesem Zweck will die US-Großbank auch neue Mitarbeiter einstellen. Das erklärte der Chef des Bereichs Corporate Client Banking, Bernhard Brinker, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg.

„Bis zum Sommer soll unser Team durch Einstellungen um weitere 30 Prozent wachsen, verglichen mit dem Ende des vergangenen Jahres“, sagte Brinker. Eine genaue Zahl wollte er nicht nennen. Anfang des Jahres bestand das Team laut Aussage der Bank aus mehr als zehn Mitarbeitern.

„Die Beratung des deutschen Mittelstands ist für uns ein wichtiges Geschäftsfeld“, betonte Brinker, der 2019 von der Hypo-Vereinsbank zu JP Morgan gewechselt war. Das gelte für eine Vielzahl von Geschäften, unter anderem Finanzierungen, Hedging sowie die M&A-Beratung.

Chancen sieht die Bank nach der Pandemie unter anderem in der Beratung zu Nachfolgeregelungen. Einer eigenen Umfrage zufolge denken 63 Prozent über eine komplette oder teilweise Übergabe ihres Unternehmens nach, hauptsächlich über einen Zeitraum von zwei bis fünf Jahren. JP Morgan hat zu diesem Zweck 238 Führungskräfte von deutschen Mittelständlern mit einem Umsatz zwischen 100 Millionen und zwei Milliarden Euro befragt.

„Die Pandemie hat in Deutschland dazu geführt, dass die Besitzer mittlerer und großer Familienunternehmen verstärkt über Nachfolgeregelungen nachdenken“, sagte Brinker. Die Coronakrise habe wie ein Katalysator gewirkt und vielen gezeigt, dass unvorhersehbare Ereignisse ernsthafte Störungen im Geschäft verursachen könnten.

Laut der Studie ist die Nachfolge zumeist innerhalb der Familie geplant. Dennoch spielen auch Verkäufe ans Management oder dritte Parteien eine Rolle.

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