US-Notenbank Fed hält Zinspause trotz Auswirkungen des Coronavirus für angemessen

An den Finanzmärkten wird wegen des Coronavirus über eine Zinssenkung in den USA spekuliert. Wohl zu unrecht, wie Protokolle der letzten Notenbanksitzung zeigen.

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Die US-Notenbank hält den eingeschlagenen geldpolitischen Kurs „eine Zeitlang“ für angemessen. Quelle: dpa

Die US-Notenbank Fed will trotz der Virus-Krise in China vorerst an ihrer Zinspause festhalten. Der eingeschlagene geldpolitische Kurs bleibe wahrscheinlich „eine Zeitlang“ angemessen, heißt es in den am Mittwoch veröffentlichten Protokollen der Sitzung von Ende Januar.

Seit dem Ausbruch der Coronavirus-Epidemie in China wird an den Märkten verstärkt darüber spekuliert, dass die Fed wegen negativer Auswirkungen auf die US-Wirtschaft Mitte des Jahres die Zinsen senken könnte. In den Fed-Protokollen heißt es, die Währungshüter seien der Ansicht, die von der Epidemie ausgehende Gefahr erfordere „genaue Beobachtung“.

Fed-Chef Jerome Powell sagte jüngst vor einem Kongress-Ausschuss, mit einigen Auswirkungen der Viruskrise auf die USA müsse sehr wahrscheinlich gerechnet werden. Es sei jedoch noch zu früh um abzuschätzen, ob dies mit Blick auf den Konjunkturausblick zu einer „grundlegenden Neubewertung“ führen könne. Die Fed hatte 2019 drei Mal die Zinsen gesenkt und danach signalisiert, bei weiterhin positiven wirtschaftlichen Aussichten vorerst die Füße still zu halten.

Fed-Führungsmitglied Neel Kashkari erwartet, dass die Zinspause der Notenbank noch „drei bis sechs Monate oder vielleicht sogar länger“ andauern könnte. Auf einem Symposium in der Stadt Mankato im Bundesstaat Minnesota schloss der Chef des Fed-Bezirks Minneapolis am Mittwoch zugleich nicht aus, dass die negativen Folgen der Corona-Epidemie oder anderes Störfeuer für die US-Wirtschaft die Fed dazu zwingen könnten, künftig die Zinsen zu senken.

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