
Die US-Notenbank Fed hat ihre Anleihenkäufe vorerst auf Autopilot gestellt und zugleich künftige Kursänderungen und den Ausstieg durchgespielt. Dies geht aus den am Mittwoch veröffentlichten Protokollen der Zinssitzung von Mitte Dezember hervor. Demnach waren sich die Währungshüter einig, dass das Programm in der jetzigen Form einen sehr starken Konjunkturimpuls setze. Die Käufe in Höhe von 120 Milliarden Dollar im Monat sollen solange beibehalten werden, bis „substanzielle weitere Fortschritte“ auf dem Weg zu Vollbeschäftigung und Preisstabilität erreicht sind.
Teilnehmer der Zinssitzung wiesen daraufhin, dass künftig Veränderungen bei Bedarf vorgenommen werden könnten. Sie waren sich dabei weitgehend einig, dass Flexibilität nötig sei. Allerdings gelte es, „weit im Voraus“ eine Beurteilung der Lage und der erwarteten Fortschritte abzugeben, bevor das Tempo der Käufe letztlich angepasst werden könne.
Einige Notenbanker sprachen sich dafür aus, die Käufe im Rahmen eines sogenannten „Tapering“ schrittweise herunterzufahren, wenn die Fortschritte erreicht seien. Als Vorbild dafür könne das Herunterschrauben der Anleihenkäufe der Fed in den Nachwehen der Wirtschaftskrise in den Jahren 2013 und 2014 dienen.
Die Währungshüter hatten auf der Sitzung Mitte Dezember das Festhalten an ultra-niedrigen Zinsen über die Coronakrise hinaus signalisiert, entgegen der Erwartungen vieler Investoren jedoch auf Konjunkturspritzen verzichtet. Als Krisenhelfer sprang mittlerweile die Politik ein: Nach wochenlangem Hin und Her hatten Republikaner und Demokraten im Dezember den Weg für neue Corona-Hilfen im Volumen von 900 Milliarden Dollar freigemacht. Experten zufolge werden die Hilfen, auf die auch die Fed gedrungen hatte, die weltgrößte Volkswirtschaft anschieben.