Washington Die US-Notenbank Federal Reserve will im kommenden Jahr gleich drei Alternativen zu dem wegen Manipulationen in Misskredit geratenen Interbanken-Zinssatz Libor anbieten. Der Schritt solle im zweiten Quartal erfolgen, teilte die Zentralbank am Freitag mit.
Für den Dollar-Libor sollen demnach die drei Referenz-Zinzsätze Secured Overnight Financing Rate (SOFR), Tri-party General Collateral Rate (TGCR) und Broad General Collateral Rate (BGCR) geschaffen werden. Sie sollen auf Daten für Übernacht-Repo-Geschäften basieren. Die Fed hatte bei der Vorstellung ihrer Pläne im August erklärt, die neuen Verfahren seien sicher.
Auf den Libor basieren weltweit Finanzkontrakte mit einem Wert von rund 350 Billionen Dollar. Aus Sicht zahlreicher Aufsichtsbehörden und Notenbanken krankt der Libor an der geringen Zahl an teilnehmenden Instituten, deren Meldungen für die Berechnung herangezogen werden. Der Referenzzinssatz war in den vergangenen Jahren in die Schlagzeilen geraten, weil Händler diverser Geldhäuser ihn durch gegenseitige Absprachen manipuliert hatten.