USA 379.000 neue Jobs – Lage am US-Arbeitsmarkt verbessert sich im Februar deutlich

Auf dem Jobmarkt der USA sind zuletzt mehr neue Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft entstanden als von Ökonomen erwartet. Die Arbeitslosenquote fiel leicht.

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Die Lage auf dem wegen der Coronakrise unter Druck geratenen US-Arbeitsmarkt hat sich im Februar unerwartet deutlich verbessert: Es entstanden 379.000 Jobs außerhalb der Landwirtschaft, wie die Regierung am Freitag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Plus von 182.000 gerechnet.

Auch zu Jahresbeginn lief es am Stellenmarkt deutlich besser als in einer ersten Schätzung angenommen: Im Januar entstanden 166.000 Jobs und nicht wie zunächst nur geschätzt 49.000. Die in einer getrennten Umfrage ermittelte Arbeitslosenquote fiel im Februar etwas auf 6,2 Prozent.

In den USA kam es zuletzt in zahlreichen Bundesstaaten zu Lockerungen der Corona-Beschränkungen: „Öffnen etwa Restaurants wird Personal im Service benötigt. Dies hat folglich positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt“, erläuterte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der Liechtensteiner VP Bank. Es zeichne sich jetzt schon ab, dass sich die positive Entwicklung auch im März fortsetze.

Klar sei aber auch, dass bei besseren Konjunkturdaten die Zweifel der Finanzmärkte an einer fortgesetzten expansiven Geldpolitik zunähmen: „Der besser als erwartete US-Arbeitsmarkt hat jedenfalls nicht gerade zu einer Beruhigung beigetragen.“

Staatsanleihen flogen aus den Depots, was die Renditen der zehnjährigen Titel aus Deutschland und den USA auf minus 0,290 und plus 1,603 Prozent hochtrieb.

In der Krise gingen in den USA unter dem Strich an die zehn Millionen Jobs verloren. Laut Fed-Chef Jerome Powell ist dieses Jahr nicht mehr mit der angestrebten Rückkehr zur Vollbeschäftigung zu rechnen.

Auch Bastian Herperle, Ökonom beim Bankhaus Lampe, hält den Stellaufbau für unzureichend: „Das aktuell hohe Tempo wird nicht durchzuhalten sein. Es fehlen weiterhin Millionen von Jobs, die im Zuge der Corona-Pandemie verloren gegangen sind.“ Breite Schichten können laut Herperle daher nicht an der Konjunkturerholung teilhaben. „Selbst wenn der Jobaufbau in diesem Tempo anhielte, wäre der Verlust an Arbeitsplätzen erst in mehr als zwei Jahren wettzumachen.“

Mehr: Warum Fed-Chef Jerome Powell die Märkte enttäuscht hat

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