
Billige Energie drückt die Inflation in Großbritannien in Corona-Zeiten auf den niedrigsten Stand seit August 2016. Die Jahresteuerung fiel im April auf 0,8 Prozent und halbierte sich damit fast zum März-Wert von 1,5 Prozent, wie das nationale Statistikamt ONS am Mittwoch mitteilte.
Dies ist der stärkste monatliche Rückgang seit über einem Jahrzehnt. Die Inflationsrate liegt damit weit unter der Zielmarke von zwei Prozent, die die Bank von England (BoE) als ideal für die Konjunktur sieht. Die Teuerung könnte nach jüngsten Worten von BoE-Vize-Chef Ben Broadbend Ende 2020 sogar unter die Nulllinie fallen.
Dämpfend wirkten im April Preise für Energie und Verkehr. Die Ausgangs- und Kontaktsperren sorgten den Statistikern zufolge zudem für Preisnachlässe bei vielen Bekleidungshändlern. Demnach fielen die Umsätze hier auf Jahressicht um 2,9 Prozent und damit so stark wie seit 2010 nicht mehr. Videospiele und Konsolen sowie Kinderspielzeug und frisches Gemüse verteuerten sich hingegen.