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Online-Broker versus Neo-Broker: Kosten und Leistung im Vergleich 2024

Das Wichtigste in Kürze

  • Neo-Broker unterscheiden sich von klassischen Online-Brokern vor allem durch ihre deutlich niedrigeren Ordergebühren. Somit eignen sie sich für Vieltrader und ETF-Anleger.
  • Der Zugang zu einem Depot beim Neo-Broker ist meist einfacher, schneller und unkomplizierter als bei einem Online-Broker.
  • Neobroker bieten allerdings meist ein deutlich schmaleres Spektrum an Handelsplätzen und Wertpapieren. Auch der übliche Bankservice wie Girokonto entfällt.

Fintechs erobern die Finanzmärkte. Neue Apps und Handelsmodelle drängen rasant auf den Markt der Geldanlagen. Da fällt es inzwischen schwer, den Überblick zu behalten und die Unterschiede zu verstehen – besonders für Neukunden.

Seit gut fünf Jahren dominiert der Begriff des Neo-Brokers das Narrativ in der Branche. Neo wie neu? Doch Online-Trading fern des Bankschalters, über das Depot einer Direktbank, ist längst ein alter Hut aus der Zeit um die Jahrtausendwende. An diesem Grundprinzip ändern auch die Neo-Broker nichts. Die Order werden digital aufgegeben, zum Handelsplatz weitergeleitet und dort ausgeführt. Das Ergebnis erscheint ebenso digital in der Depotübersicht.

Trotzdem bieten die Neo-Broker ein paar wesentliche Neuerungen. Anleger müssen auf die Details schauen, um zu entscheiden, welcher Broker zu ihnen passt. Wir haben die Angebote von fünf Neo-Brokern mit den Leistungen von vier Online-Brokern verglichen.

Neo-BrokerKosten einer Order mit einem Kurswert von 12.000 €
(zzgl. Handelsplatzentgelt)
Kosten einer Order mit einem Kurswert von 2.500 €
(zzgl. Handelsplatzentgelt)
ETF-Sparplan-Gebühr pro Sparrate von 100 €
Finanzen.net Zero0 €0 €0 €
Justtrade0 €0 €0 €
Trade Republic1 €1 €0 €
Scalable Capital0,99 €0,99 €0 €
alle Sparpläne in allen Modellen dauerhaft gebührenfrei
Smartbroker4 € (Inland)4 € (Inland)0,80 €
Quelle: eigene Recherche (Stand: Juli 2023)

Die Kosten

Kleinanleger und private Vieltrader bewegen meist nur kleinere Summen. Da schlagen die Gebühren kräftig zu Buche und schmälern die Gewinne. Genau hier unterscheiden sich die Neo-Broker wohl am stärksten von den etablierten Brokern, zeigt unser Vergleich der Konditionen. Während die Depotgebühren bei den meisten Online-Brokern schon längst bei null liegen, wird es bei den Ordergebühren umso spannender. Da zählt jeder Euro. Und hier bieten die führenden Neo-Broker verlockende Konditionen, bei denen klassische Online-Broker nicht mithalten können.

Ein Vergleich am Beispiel einer Inlandsorder in Höhe von 2.500 Euro:

Während der Online-Broker der Consorsbank eine Gebühr von 11,20 Euro verlangt, werden die Kunden der hier verglichenen Neo-Broker nur mit null bis 4 Euro zur Kasse gebeten. Bei einem Orderwert von 12.000 Euro verlangt Consors 34,95 Euro, die hier berücksichtigten Neo-Broker weiterhin null bis 4 Euro.

  • Finanzen.net Zero und Justtrade punkten sich bei den Gebühren mit einer Schwarzen Null an die Spitze.
  • Scalable Capital verlangt 0,99 Euro.
  • Trade Republic berechnet 1 Euro und für ETF-Sparpläne null Euro.
  • Bei Smartbroker kostet die Order 4 Euro und ein ETF-Sparplan 80 Cent.

Ein klares Ergebnis: Wenn es um die Kosten geht, spricht alles für die Wahl eines Neobrokers.

Die Angebotsbreite

Doch die Kosten sind nicht alles, was zählt. Was günstig ist, hat trotzdem oft seinen Preis. Und der findet sich bei der Breite des Angebots. Während die meisten Online-Broker den Handel an allen inländischen und vielen ausländischen Börsen ermöglichen, beschränken sich viele Neo-Broker auf einen oder wenige Handelsplätze. Auch was die Vielfalt der Assetklassen betrifft, ist das Spektrum bei den Neuen oft deutlich schmaler. Anleihen, Zertifikate oder Optionen sind nicht selbstverständlich. Die wichtigsten Aktien und ETFs hingegen gehören fast zum Standard.

Für Neueinsteiger, die jetzt nach einem Depot bei einem Neo-Broker Ausschau halten, empfiehlt es sich, zunächst zu prüfen: Welche Papiere will ich überhaupt handeln? Welche Börsen und Handelsplätze sind mir wichtig?

Einfache Anwendung

Die führenden Neo-Broker setzen bei der Depoteröffnung auf Videoident – damit dauert das Verfahren nur noch wenige Minuten. Über eine Kamera von Laptop oder Handy zeigen Neukunden ihren Personalausweis vor und schon ist die Identität sicher nachgewiesen. Mit wenigen Klicks und Eingaben kann jeder Neukunde sofort sein Glück an der Börse versuchen. Ganz so schnell geht es bei klassischen Online-Brokern in der Regel nicht.

Doch was schnell geht, kann auch schnell schiefgehen. Vor allem jüngere Trader nutzen die einfacheren Modelle der Neo-Broker. Viele von ihnen sind noch unerfahrene Anleger, die mitunter schneller handeln als denken – weil es so leicht ist.

Wegen der einfachen Handhabung per App eignet sich das Traden beim Neobroker sogar für unterwegs in der U-Bahn, beim Warten an der Haltestelle oder beim Friseur. Das birgt eine gewisse Suchtgefahr und das Risiko zu leichtfertigen Spielen an der Börse.

Der Bankenservice

Ein nicht unwesentlicher Unterschied zwischen Online-Brokern und Neo-Brokern findet sich im zugrundeliegenden Geschäftsmodell. Neo-Broker verfügen zumeist über keine Vollbankenlizenz. Sie bieten vielmehr die reine Plattform, über die der Handel an den Börsen abgewickelt wird. Die Depots werden von etablierten Banken mit einer Vollbanken-Lizenz verwaltet.

Auf diese Weise kommen die neuen Anbieter mit wenig Personal aus. Sie können auf große Bürotürme verzichten und damit hohe Kosten einsparen. Dennoch bieten Neo-Broker meist auch eine telefonische Hotline und umfangreiche Informationen in den Apps.

Was fehlt, ist der Rundumservice einer Direktbank. Für das Gehalt am Monatsende oder die Mietüberweisung am Ersten benötigen die Trader ein zusätzliches Girokonto bei einer Bank. Das bietet der Neo-Broker nicht. Wer alle Finanzdienstleistungen unter einem Dach haben möchte, ist bei einem Online-Broker wie Comdirect oder Consors besser aufgehoben – was allerdings beim Traden seinen Preis hat.

Bei der Sicherheit hingegen müssen Anleger keine Abstriche machen. Auch die Guthaben, die über Neo-Broker verwaltet werden, sind über die staatlich garantierte Einlagensicherung in Höhe von 100.000 Euro abgesichert.

Für wen sich Neo-Broker lohnen

Neo-Broker richten sich vor allem an Kunden, die einen einfachen und schnellen Zugang zur Börse suchen. Für Anleger, die auf das volle Spektrum an Wertpapieren gern verzichten und mit wenigen Handelsplätzen zufrieden sind – dafür aber großen Wert auf niedrige Ordergebühren legen.

Die Leistungen im Detail

Wir haben die Konditionen der bekanntesten Neo-Broker verglichen. Das sind Finanzen.net Zero, Justtrade, Scalable Capital, Trade Republic und Smartbroker. Bei den Ordergebühren unterscheiden sich vier von ihnen nur unwesentlich. Wie die Tabelle zeigt, liegen die Gebühren der Online-Broker in unserem Vergleich deutlich darüber.

Gebühren im Vergleich: Neo-Broker

Neo-BrokerKosten einer Order mit einem Kurswert von 12.000 €
(zzgl. Handelsplatzentgelt)
Kosten einer Order mit einem Kurswert von 2.500 €
(zzgl. Handelsplatzentgelt)
ETF-Sparplan-Gebühr pro Sparrate von 100 €
Finanzen.net Zero0 €0 €0 €
Justtrade0 €0 €0 €
Trade Republic1 €1 €0 €
Scalable Capital0,99 €0,99 €
0 €
alle Sparpläne in allen Modellen dauerhaft gebührenfrei
Smartbroker4 € (Inland)4 € (Inland)0,80 €
Quelle: eigene Recherche (Stand: Juni 2021)

Gebühren im Vergleich: Online-Broker

Online-BrokerKosten einer Order mit einem Kurswert von 12.000 €
(zzgl. Handelsplatzentgelt)
Kosten einer Order mit einem Kurswert von 2.500 €
(zzgl. Handelsplatzentgelt)
ETF-Sparplan-Gebühr pro Sparrate von 100 €
Comdirect34,90 €14,80 €1,50 €
Consorsbank34,95 €
(für jeweils Tradegate)
11,20 €1,50 €
DKB15 €10 €1,50 €
ING34,90 €11,15 €0 €
Quelle: eigene Recherche (Stand: Oktober 2023)

Neo-Broker: Die häufigsten Fragen

Sind Neo-Broker sicher? 

Auch für Neo-Broker gilt die gesetzliche Einlagensicherung, die 100.000 Euro des Guthabens umfasst. Die in den Depots verwahrten Wertpapiere gehören nicht der Depotbank, sondern sind Sondervermögen, bei dem auch im Insolvenzfall der Anleger Eigentümer bleibt. 

Was sind die Nachteile von Neo-Broker? 

Am deutlichsten fällt bei den meisten Neo-Brokern das eingeschränkte Spektrum an Wertpapieren und Handelsplätzen auf, womit sie gegenüber den meisten Online-Brokern des alten Typs klar im Nachteil sind.  

Ist es besser, auf einen klassische Online-Broker zu setzen?   

Wer lieber in aller Ruhe zu Hause am PC seine Börsengeschäfte erledigen will, findet bei den klassischen Online-Brokern meistens ein wesentlich breiteres Spektrum an Wertpapieren und Handelsplätzen. Dafür zahlt der Kunde allerdings höhere Gebühren für die Order.