Verschmelzung DZ Bank will Verlust-Tochter DVB abwickeln

Der Transportfinanzierer wird im kommenden Jahr aufs Mutterhaus verschmolzen. Das geht aus einem internen Rundschreiben an die Belegschaft hervor.

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Beim genossenschaftlichen Spitzeninstitut war die Risikovorsorge in den ersten sechs Monaten dieses Jahres deutlich auf 522 Millionen Euro angestiegen. Quelle: dpa

Die DZ Bank will die Reste ihrer verlustbringenden Tochter DVB Bank auf das Mutterhaus verschmelzen. Das geht aus einem internen Rundschreiben hervor, das Bloomberg vorliegt.

Die Geschäftsentwicklung der DVB im zweiten Halbjahr diesen Jahres hat demnach keine Besserung gezeigt. Eine Fusion sei die beste Möglichkeit, weitere Verluste abzufedern.

Das DZ Bank wollte sich auf Nachfrage nicht dazu äußern. Die Börsen-Zeitung hatte als erstes über die geplante Verschmelzung berichtet.

Die DVB Bank befindet sich schon seit längerem in der Abwicklung. So wurde ihr Landtransportgeschäft an die Helaba verkauft, während das Luftfahrtfinanzierungsgeschäft an Mitsubishi UFJ Financial Group ging.

Allerdings hatte es bei letzterer Transaktion zuletzt einen Rückschlag gegeben. Bei zwei Teilbereichen – Aviation Investment Management (AIM) und Aviation Asset Management (AAM) – machte Mitsubishi UFJ einen Rückzieher und sagte den Kauf ab. Als Grund wurden Probleme bei der regulatorischen Freigabe der Transaktion angegeben.

Goldman Sachs angeheuert

Dem internen Rundschreiben zufolge wurde für die Bereiche AIM und AAM inzwischen ein neuer Verkaufsprozess mit Hilfe von Goldman Sachs gestartet. Ziel sei es, hier eine Einigung mit einem Käufer im ersten Quartal des kommenden Jahres zu erzielen.

Mit 346 Mitarbeitern verwaltete die DZ-Bank-Tochter zum 30. Juni diesen Jahres laut Homepage noch ein verbliebenes Kreditportfolio im Volumen von 5,7 Milliarden Euro. Dabei handelte es sich vor allem um Schiffsfinanzierungen.

Bei den Büros in London und Amsterdam könnte die geplante Schließung vorgezogen werden, wie es in dem internen Rundschreiben weiter hieß. Zudem sei beschlossen worden, das Büro in Singapur bis Ende 2021 aufzugeben.

Bei der DZ Bank war die Risikovorsorge in den ersten sechs Monaten diesen Jahres deutlich auf 522 Millionen Euro angestiegen, verglichen mit 105 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Rückstellungsbedarf gab es besonders hinsichtlich des maritimen Portfolios der DVB Bank.

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