Versicherer Allianz und Generali zeigen offenbar Interesse an polnischer Aviva-Tochter

Aviva will seine Tochter in Polen verkaufen – und die Allianz ist laut Insidern ein möglicher Abnehmer. Allerdings passt das Geschäft kaum in die Strategie.

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Der Versicherer könnte womöglich die polnische Aviva-Tochter übernehmen. Quelle: dpa

Die Allianz gehört offenbar zu den Interessenten an der Polen-Tochter des britischen Versicherungskonzerns Aviva. Auch die italienische Generali und die NN Group aus den Niederlanden böten mit, sagten mehrere mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag. Es gehe um einen Kaufpreis von rund zwei Milliarden Euro, die endgültige Gebote seien am 26. Februar fällig.

Jedoch besteht das Geschäft von Aviva in Polen überwiegend aus Lebensversicherungen und passt damit eigentlich nicht ganz in das Beuteschema des Münchner Versicherers. Aus dem gleichen Grund habe Talanx abgewinkt, die mit Warta bereits in Polen präsent ist, sagte einer der Insider.

Aviva-Chefin Amanda Blanc will den Versicherer auf den britischen Heimatmarkt, auf Kanada und Irland zurechtschneiden. Die Töchter in Frankreich, Italien und Polen stehen daher zum Verkauf, aus Indonesien hat sich Aviva bereits zurückgezogen.

Den größten Erlös könnte die französische Tochter bringen. Dort hat der französische Gegenseitigkeits-Versicherer Macif Insidern zufolge mit einem Gebot von 3,5 Milliarden Euro für Aviva France die Nase vorn. Aber auch der Finanzinvestor Eurazeo und der Abwickler Athora, hinter dem der US-Investor Apollo steht, bieten mit. Die finalen Gebote stehen am 22. Februar an.

Athora hatte sich in dem Bieterprozess eigentlich mit der Allianz zusammengetan. Der europäische Branchenriese, der nach dem Plan das Sachversicherungsgeschäft übernehmen sollte, war aber bei den einflussreichen Gewerkschaften und beim Vertriebspartner Afer auf Widerstand gestoßen. Nun versucht es Athora alleine. Generali setze auf einen Erfolg von Eurazeo, in der Hoffnung, anschließend mit dem Investor ins Geschäft zu kommen, sagten zwei Insider.

Die genannten Interessenten wollten sich nicht äußern oder waren für Stellungnahmen nicht erreichbar.

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