
Die Finanzmarktaufsicht Bafin hält die Lage der deutschen Lebensversicherer in der Coronakrise insgesamt für beherrschbar. „Das liegt an den Maßnahmen, die die Branche schon vorher getroffen hat, aber auch daran, dass das Aufsichtsregime Solvency II robust genug ist“, sagte Exekutivdirektor Frank Grund der „Börsen-Zeitung“. Das Regelwerk biete die nötige Flexibilität, um auf solche Situationen reagieren zu können. „Die Lage ist für die Branche nicht existenzbedrohend.“
Auch bei den Solvenzquoten der Lebensversicherer - das Verhältnis der Eigenmittel zum erforderlichen Kapital und damit ein Indikator für die Krisenfestigkeit eines Unternehmens – sehe die Bafin derzeit keine großen Probleme, sagte Grund.
Eine Sonderabfrage bei ausgewählten Lebensversicherern habe ergeben, dass die Solvenzquoten wegen der Corona-Krise „mindestens im unteren bis mittleren zweistelligen Prozentpunktebereich sinken“, erläuterte der Bafin-Direktor. „Aber, und das ist das Entscheidende: Diese Reduzierung führt nach unserer Erhebung bei keinem Unternehmen zu einer Unterdeckung.“