Versicherungsbranche R+V-Versicherung steigert Beiträge und setzt auf Lebensversicherung

Die Coronakrise treibt auch bei R+V die Digitalisierung voran. Es gibt mehr Videoberatung und die digitale Unterschrift kommt häufiger zum Einsatz.

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Beim Ausblick auf das Gesamtjahr äußerte sich der Vorstandsvorsitzende Rollinger zurückhaltend. Quelle: dpa

Die R+V-Versicherung verbucht trotz der Coronakrise ein deutliches Plus bei den Beitragseinnahmen. „Im April hatten wir Rückgänge in der Produktion von bis zu 40 Prozent“, sagte der Vorstandsvorsitzende Norbert Rollinger der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden. „Das hat uns schon Sorgen gemacht.“ Das erste Halbjahr habe sich aber auch wegen der guten Zahlen in den Monaten vor Beginn der Pandemie insgesamt sehr positiv entwickelt.

Nach den ersten sechs Monaten des Jahres wird die zu den Volks- und Raiffeisenbanken gehörende Versicherung Beitragseinnahmen von 8,7 Milliarden Euro in den Büchern stehen haben. Das ist nach Angaben des Managers ein Plus von 9,6 Prozent im Jahresvergleich in der Erstversicherung in Deutschland.

Es seien bislang rund 200 neue Mitarbeiter eingestellt worden, und es bestehe weiter Bedarf an qualifizierten Fachkräften vor allem im Außendienst und der IT. Das Wachstum bei den Beitragseinnahmen erstrecke sich über alle Sparten. Angaben zum Ergebnis machte der Vorstandschef nicht.

Beim Ausblick auf das Gesamtjahr äußerte sich Rollinger dennoch zurückhaltend. „Die Wachstumsstory geht weiter. Dennoch erwarten wir eine Delle“, sagte der Vorstandschef. Im Privatkundengeschäft habe es zeitweise ein geringeres Schadenaufkommen gegeben, als etwa gerade im April coronabedingt weniger Auto gefahren wurde.

Das habe sich inzwischen aber wieder normalisiert. Bei den Gewerbekunden sei aber bereits ein höherer Schadenaufwand absehbar. „Wenn ab Herbst die Insolvenzantragspflicht wieder scharf geschaltet ist und die Kurzarbeit ausläuft, kann das durchaus noch zu Verwerfungen führen.“

Im Jahr 2019 hatte die R+V im deutschen Erstversicherungsgeschäft einen Beitragszuwachs von 6,1 Prozent auf rund 15 Milliarden Euro erzielt. In der Gruppe legten die Beitragseinnahmen im Jahresvergleich um 8,4 Prozent auf 18,3 Milliarden Euro zu. Die Zahl der Kunden stieg um rund 200.000 auf insgesamt 8,8 Millionen.

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