Versicherungskonzern Generali will bis 2024 bis zu 6,1 Milliarden Euro ausschütten

Der italienische Versicherer Generali hat sich neue Mittelfristziele gesetzt. Er will unter anderem die Dividendenzahlungen an die Aktionäre erhöhen.

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Neue Generali-Strategie: In Deutschland die Nummer eins werden Quelle: Reuters

Der italienische Versicherungskonzern Generali will in den nächsten drei Jahren bis zu 6,1 Milliarden Euro an die Aktionäre ausschütten. Der unter Druck zweier Großaktionäre stehende Vorstandschef Philippe Donnet versprach am Dienstag bei der Vorstellung der Strategie für die nächsten Jahre 5,2 bis 5,6 Milliarden Euro an Dividenden. Dazu soll ein Aktienrückkauf über 500 Millionen Euro kommen – der erste seit 15 Jahren.

Daneben soll genügend Geld für Zukäufe übrigbleiben: drei Milliarden Euro hat Donnet dafür reserviert. „Fusionen und Übernahmen bleiben ein Werkzeug, um Wert für die Aktionäre zu schaffen“, sagte er. Generali sehe sich in Europa und Asien um, um das Versicherungs- und Kapitalanlage-Geschäft auszubauen. In der Vermögensverwaltung kämen auch die USA und Großbritannien als Zielmärkte in Frage.

Von den vier Milliarden Euro, die Donnet in der vergangenen Strategie-Phase für Übernahmen zur Verfügung hatte, gab er nur 85 Prozent aus – zu wenig, wie seine Kritiker sagen. Im April 2022 steht die Vertragsverlängerung des Franzosen an. Der größte Aktionär, die italienische Handelsbank Mediobanca, steht hinter ihm.

Die beiden Großaktionäre Francesco Gaetano Caltagirone und Leonardo del Vecchio sind aber unzufrieden. Im Verwaltungsrat stimmten zwei Insidern zufolge 11 von 13 Mitgliedern für Donnets Strategie. Caltagirone habe dagegen gestimmt, der Vertreter del Vecchios, des Gründers des Brillenkonzerns Luxottica, habe bei der Sitzung gefehlt. Caltagirone war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

Nach Donnets Strategie soll sich Generali als „lebenslanger Partner“ („Lifetime Partner“) seiner 68 Millionen Kunden in mehr als 50 Ländern profilieren. Die Beitragseinnahmen in der Sachversicherung (ohne Auto) sollen bis 2024 im Schnitt um mehr als vier Prozent pro Jahr wachsen.

Dabei will Generali vor allem Mittelständler verstärkt ansprechen. In Europa liegt der Fokus auf der privaten Pflegeversicherung, in den USA auf der Reiseversicherung. Den Gewinn je Aktie will Donnet um sechs bis acht Prozent pro Jahr nach oben schrauben.

Der größere Konkurrent Allianz hatte kürzlich seine Pläne für die nächsten Jahre vorgestellt. Vorstandschef Oliver Bäte hatte dabei eine Steigerung des Gewinns je Aktie um fünf bis sieben Prozent pro Jahr in Aussicht gestellt. Allein für Dividenden stünden 14 Milliarden Euro bereit - Aktienrückkäufe kommen noch dazu. Die Beiträge sollen um vier Prozent pro Jahr zulegen.

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