
Die Coronakrise könnte die Aufwärtsbewegung bei den Immobilienpreisen in Deutschland vollständig stoppen. Davor hat der Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP) am Montag gewarnt.
„Wir gehen davon aus, dass die Aufwärtsentwicklung mit Ausbruch der Pandemie deutlich verlangsamt, möglicherweise sogar komplett gestoppt wurde“, erklärte Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer des Verbands.
Die derzeit am Immobilienmarkt zu beobachtende Vorsicht und Zurückhaltung wird der Einschätzung des VDP zufolge zu einer Stagnation der Preisentwicklung im zweiten Quartal 2020 führen. Für das Gesamtjahr 2020 rechnet er jedoch, bedingt durch den starken Anstieg am Jahresanfang, mit einem leichten Wachstum.
Im ersten Quartal war der VDP-Immobilienpreisindex um 6,3 Prozent auf einen historischen Höchstwert gestiegen. Damit zeigte sich die Entwicklung noch weitgehend unbeeindruckt von der Pandemie.
Eine Pfandbriefbank vergibt Immobilien-, Schiffs-, Flugzeug- und Staatskredite. Die Refinanzierung erfolgt durch die Ausgabe von Pfandbriefen. Dabei handelt es sich um gedeckte, verzinsliche Schuldverschreibungen, die von Kreditinstituten emittiert und am Kapitalmarkt platziert werden. Der VDP hat derzeit über 40 Mitglieder, darunter Aareal Bank AG, Deutsche Pfandbriefbank AG, Deutsche Bank AG und Commerzbank AG.
Die Deutsche Pfandbriefbank hatte Anfang Mai bereits wegen der Corona-Pandemie ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2020 zurückgenommen.