Weltwirtschaft US-Notenbankchef warnt vor Verwerfungen durch Virus-Krise

US-Notenbankpräsident Jerome Powell hat vor wirtschaftlichen Gefahren durch die Coronavirus-Krise gewarnt. Die Notenbank verfolge die Entwicklung eng.

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Der US-Notenbankpräsident Jerome Powell hat in einer Anhörung vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses gesprochen und dabei vor den Auswirkungen der Virus-Krise auf die Wirtschaft gewarnt.

Das Virus könne zu "Verwerfungen in China" führen, die wiederum auf die übrige Weltwirtschaft übergreifen könnten. Zugleich machte Powell deutlich, dass die Notenbank vorerst keinen Grund für eine Änderung ihres geldpolitische Kurses sehe, solange es keine "grundlegende Neubewertung" des Konjunkturausblicks gebe.

Risiken, die mit der Unsicherheit durch den Zollkonflikt zusammenhängen, seien zuletzt zurückgegangen. Auch habe sich das globale Wirtschaftswachstum stabilisiert, äußerte Powell. Zudem laufe in den USA der Jobmarkt rund. Begünstigt vom milden Winterwetter ist der US-Arbeitsmarkt mit überraschend viel Schwung ins Jahr gestartet. Im Januar entstanden 225.000 neue Jobs.

Die Fed hatte sich 2019 mit drei Zinssenkungen gegen eine Konjunkturabkühlung gestemmt. Unbeeindruckt von den Forderungen des US-Präsidenten Donald Trump nach einer weit lockereren Geldpolitik hat sie den Zins zuletzt jedoch konstant gehalten und signalisiert, vorerst die Füße stillzuhalten.

LBBW-Chefvolkswirt Uwe Burkert sieht Powells Rede vor dem Kongress-Ausschuss im Einklang mit dieser Strategie: "Die US-Notenbank hält an ihrer abwartenden geldpolitischen Haltung fest und den Coronavirus als wichtigen Risikofaktor im Blick." Sollten sich die Negativwirkungen der Virus-Krise auf die Wirtschaft merklich verstärken, wäre dies ein möglicher Auslöser für eine grundlegende Neubewertung der Konjunktureinschätzung, führte der Experte aus.

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