Noch vor wenigen Jahren war es für viele Experten undenkbar, dass die Golf-Staaten etwas anderes als Öl produzieren. Doch inzwischen denken auch diese Länder um. Vor allem die sonnenreichen und wenig besiedelten Gebiete der Arabischen Halbinsel bieten viel Platz für riesige Solar-Kraftwerke. Und diesen Trumpf spielen die dortigen Regierungen jetzt aus. In Abu Dhabi, der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), ist Ende Juni die weltgrößte Solaranlage in Betrieb gegangen. Die 1177 Megawatt reichen aus, um 90.000 Einwohner mit sauberem Strom zu versorgen. Nach Berechnungen des Betreibers, die Emirates Water and Electricity Company (EWEC), reduzieren sich dadurch die CO2-Emissionen Abu Dhabis um eine Million Tonnen.
Die Satellitenfotos zeigen, wie schnell so ein Solarkraftwerk gebaut werden kann, sobald die Projektplanung abgeschlossen ist. Knapp zwei Jahre brauchten 2900 Arbeiter, um auf dem Wüstensand am Standort Sweihan die 3,2 Millionen Solarmodule zu installieren. Die dafür benötigte Gesamtfläche beträgt 7,8 Quadratkilometer. Das entspricht etwa der Größe von knapp 1100 Fußballfeldern. Am Projekt beteiligt war der deutsche Solar-Pionier Klaus Krinner, der die für die Fundamente für die Solarpanele in den Wüstensand schraubte.
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