Die meisten im Iran gezüchteten Garnelen gehen inzwischen nach China. Allein in den vergangenen sieben Jahren hat sich die Schrimp-Produktion vervierfacht, auf zuletzt 50.000 Tonnen im Jahr 2019. Die iranische Regierung pumpt derweil jede Menge Geld in die Expansion – nicht zuletzt, weil das Land neuerdings auch offiziell wichtiger Garnelen-Lieferant für die Volksrepublik ist.
Einen besonderen Schub bekam die Produktion im vergangenen Jahr, als China ein Importverbot auf saudi-arabische Shrimps verhängte und erstmals direkte Importe aus dem Iran erlaubte. Medienberichten zufolge hatte der chinesische Zoll zuvor Tiere aus Saudi-Arabien entdeckt, die vom sogenannten Weißfleckensyndrom-Virus befallen waren. Dieser verursacht eine unter Shrimps hochansteckende Krankheit, die zum Massensterben der Tiere führen kann.
Branchenbeobachter halten das Argument allerdings für vorgeschoben und bezweifeln, dass es kranke saudische Garnelen gegeben hat. Auch weil die Behörden unmittelbar danach die ersten iranischen Händler zuließen. Zuvor hatte der Iran Garnelen-Lieferungen an China noch über Vietnam schleusen müssen.
Zwei Gegenden sind den Satellitenaufnahmen zufolge zurzeit besonders aktiv in der Shrimps-Produktion: die Provinz Hormusgan im Süden und die Provinz Bushehr, die sich an der Küste des Persischen Golfs hinaufzieht. Eine große neue Anlage entsteht aber auch in der Provinz Golestan am Kaspischen Meer.
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