Trotz jüngster Hoffnungssignale wird die konjunkturelle Erholung der Euro-Zone laut EZB-Chefvolkswirt Philip Lane lange Zeit benötigen. Die schrittweise Öffnung der Wirtschaft mache zwar kurzfristig bedeutende Wachstumsfortschritte möglich, erklärte Lane am Mittwoch in einer Online-Veranstaltung. Doch wegen der extremen Tiefe des Konjunktureinbruchs in der Pandemie werde es noch geraume Zeit dauern, bis das Vorkrisen-Niveau wieder erreicht werde. Zugleich bezeichnete er die Anleihenkäufe der Zentralbank als effektives Kriseninstrument.
Die Europäische Zentralbank habe eine entscheidende Rolle dabei gespielt, eine „Kernschmelze der Finanzmärkte“ zu verhindern und Gefahren einer Kreditklemme abzuwenden. Angesichts einer drohenden Rekord-Rezession in der Euro-Zone hatte die EZB ihr sogenanntes Pandemic Emergency Purchase Programme jüngst aufgestockt – und zwar von 750 Milliarden auf 1,35 Billionen Euro.