Wirtschaftsprüfer KfW trennt sich nun auch von EY nach Wirecard-Skandal

Ab 2022 soll Deloitte die Abschlussprüfung bei der KfW übernehmen. Auch die DWS trennte sich von Ernst & Young, die Commerzbank denkt darüber nach.

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Die Staatsbank wurde 1948 gegründet. Quelle: dpa

Die staatseigene KfW, Deutschlands drittgrößte Bank gemessen an der Bilanzsumme, trennt sich von ihrem Wirtschaftsprüfer Ernst & Young. Das Unternehmen steht als ehemaliger Prüfer der insolventen Wirecard AG seit Monaten unter Beschuss.

„Ab dem Jahr 2022 übernimmt Deloitte die Abschlussprüfung bei der KfW“, erklärte ein Sprecher der KfW am Freitag gegenüber Bloomberg. „Deloitte folgt damit auf die bisherige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY, deren Rahmenvertragsverhältnis mit der KfW 2021 endet.“

Die KfW zählt über ihre Tochter Ipex Bank zu den Geschädigten von Wirecard. Sie hatte dem Zahlungsdienstleister im September 2018 eine Kreditlinie in Höhe von 100 Millionen Euro gewährt.

Die Finanzierung wurde im vergangenen Jahr verlängert und vollständig in Anspruch genommen. Es gebe keine Absicherungsgeschäfte, um die Bank vor Verlusten zu schützen, hatte Ipex im Sommer erklärt.

Bloomberg hatte bereits im September berichtet, die Bundesregierung nehme die Prüfung der staatseigenen KfW genau unter die Lupe und erwäge eine Trennung von EY. Einen solchen Schritt waren auch schon andere Unternehmen gegangen.

So vollzog beispielsweise die DWS, der Asset-Manager der Deutschen Bank AG, einen Wechsel zu KPMG. Die DWS war zeitweise einer der größten Investoren von Wirecard.

Daneben erklärte die Commerzbank AG, sie wolle bei der nächsten Hauptversammlung einen Austausch des Wirtschaftsprüfers vorschlagen. Die Bank zählte zum Kreis der Wirecard-Kreditgeber.

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