WKGT-Prüfung Grenke zahlte bei Übernahmen teilweise höhere Preise als notwendig

Fraser Perring hat der Grenke AG Betrug vorgeworfen, die Firma gab daraufhin Sonderprüfungen in Auftrag. Erste Ergebnisse liegen inzwischen vor.

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Grenke geriet im September nach Attacken des britischen Leerverkäufers Fraser Perring unter Druck. Quelle: dpa

Die Übernahme von Franchise-Unternehmen durch Grenke war nach Einschätzung eines Wirtschaftsprüfers für den Leasingkonzern insgesamt positiv. Allerdings sei der von dem Konzern beauftragte Prüfer Warth&Klein Grant Thornton (WKGT) zu dem Schluss gekommen, dass Grenke bei der Übernahme teilweise mehr gezahlt habe als nach der ursprünglichen Bewertungsmethodik fällig gewesen wäre, teilte Grenke am Mittwoch mit.

Insgesamt gehe es um kaufpreiserhöhende Abweichungen in Höhe von 15,1 Millionen Euro. Das seien rund 13 Prozent der insgesamt angefallenen Kaufpreise. Die festgestellten Abweichungen seien nach Einschätzung von WKGT nicht unerheblich, lägen aber im Rahmen üblicher Unschärfen bei der Bewertung von Unternehmen in einer frühen Entwicklungsphase.

Grenke geriet im September nach der Attacke des britischen Leerverkäufers Fraser Perring unter Druck. Er warf dem Konzern aus Baden-Baden Betrug, Geldwäsche und Bilanzfälschung vor – und wettete gleichzeitig auf einen Absturz der Aktien.

Im Fokus der Vorwürfe von Perring stand das Franchise-Geschäft. Grenke kündigte daraufhin Ende Oktober an, dieses in den Konzern zu integrieren. Bislang gründet Grenke in neuen Ländern Franchise-Gesellschaften, die von externen Investoren finanziert und von Grenke nach ein paar Jahren übernommen wurden.

Einige der Vorwürfe konnte Grenke schnell entkräften. Zu anderen Punkten geht die Finanzaufsicht Bafin den Vorwürfen Perrings nach, aber auch Grenke gab Sonderprüfungen in Auftrag. Diese dauern derzeit noch an. Auch die Prüfung der Wirtschaftsprüfergesellschaft KPMG laufen noch.

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