Nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) erfüllt derzeit keiner der möglichen Euro-Kandidaten alle notwendigen Kriterien für eine Aufnahme in den Währungsraum. Beim Abbau von Haushaltsungleichgewichten seien die meisten der Länder seit 2018 jedoch „ein gutes Stück vorangekommen“, stellte die EZB in ihrem am Mittwoch veröffentlichten sogenannten Konvergenzbericht fest. Dieser Bericht wird alle zwei Jahre erstellt und befasst sich mit der Lage in Staaten der Europäischen Union, die der gemeinsamen Währung noch nicht beigetreten sind.
Dabei geht es unter anderem um die Entwicklung der Inflation, um Haushaltsdefizit und Staatsverschuldung, aber auch um die Unabhängigkeit der jeweiligen nationalen Zentralbank. „In keinem der untersuchten Länder entspricht der Rechtsrahmen bereits in vollem Umfang den Anforderungen für die Einführung des Euro“, schreibt die EZB unter anderem.
Als bislang letztes Land war zum 1. Januar 2015 Litauen in den Kreis der Länder mit der Gemeinschaftswährung aufgenommen worden - als 19. Mitglied der Eurozone.
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