ZEW-Konjunkturerwartungen erholen sich weiter

Trotz Coronakrise hellt sich die Stimmung deutscher Finanzexperten weiter auf. Die konjunkturelle Talsohle könnte laut ZEW bereits im Sommer durchschritten werden..

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Für exportorientierte Sektoren seien die Erwartungen deutlich negativer. Quelle: dpa

Trotz der schweren Rezession blicken Börsen-Profis zunehmend optimistischer auf die Aussichten für die deutsche Konjunktur. Das Barometer ihrer Erwartungen für die nächsten sechs Monate stieg im Juni um 12,4 auf plus 63,4 Punkte und damit zum dritten Mal in Folge, wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag unter Berufung auf seine monatliche Umfrage unter 191 Analysten und Anlegern mitteilte. Ökonomen hatten mit 60 Zählern gerechnet. „Die Zuversicht nimmt zu, dass die konjunkturelle Talsohle im Sommer 2020 durchschritten sein wird“, sagte ZEW-Präsident Achim Wambach.

Die Erwartungen für einzelne Branchen seien nach wie vor sehr unterschiedlich. „Für exportorientierte Sektoren wie Fahrzeug- und Maschinenbau sowie die Finanzbranche sind die Ertragserwartungen deutlich negativ.“ Der Ausblick etwa für IT-Technologien, Telekommunikation sowie konsumnahe Dienstleistungen sei hingegen recht positiv. Nach wie vor rechneten die Experten im dritten und vierten Quartal nur mit einer „relativ langsamen Zunahme der wirtschaftlichen Wertschöpfung“. Die Lage bewerteten die Börsianer ebenfalls weniger skeptisch als zuletzt: Dieses Barometer stieg um 10,4 auf minus 83,1 Zähler.

Das deutsche Bruttoinlandsprodukt brach im ersten Quartal um 2,2 Prozent ein - der stärkste Rückgang seit der Finanzkrise 2008/2009 und der zweitstärkste seit der Wiedervereinigung. Die Bundesregierung erwartet in diesem Jahr die schwerste Rezession der Nachkriegszeit: Das Bruttoinlandsprodukt dürfte demnach um 6,3 Prozent einbrechen. Zuletzt gab es allerdings im Zuge der Lockerungen der strikten Eindämmungsmaßnahmen im Kampf gegen die Virus-Pandemie wieder positive Signale aus der Wirtschaft.

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