Zweite Welle Österreichs Notenbank rechnet mit Wirtschaftseinbruch

Der erneute Rückgang aufgrund der zweiten Corona-Infektionswelle dürfte aber im Vergleich zum Frühjahr nur halb so stark ausfallen, schätzt die OeNB.

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Die OeNB geht davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) während des knapp dreiwöchigen Stillstands um 13 Prozent schrumpft. Quelle: Reuters

In Österreich führt die zweite Corona-Infektionswelle nach Einschätzung der heimischen Notenbank (OeNB) zu einem erneuten Wirtschaftseinbruch im vierten Quartal. Dieser dürfte aber im Vergleich zum Frühjahr nur halb so stark ausfallen, teilte die OeNB am Freitag mit.

Für 2020 werde mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung von 7,1 Prozent gerechnet. Danach sollte es wieder nach oben gehen, allerdings nicht so stark wie bisher erwartet.

Für die Jahre 2021 bis 2023 rechnet die Notenbank nun mit Wachstumsraten von 3,6 Prozent, 4,0 Prozent und 2,2 Prozent. Zuvor wurde für 2021 ein Anstieg um 4,9 Prozent prognostiziert.

Der zweite Lockdown in Österreich trifft die Wirtschaft des Landes nicht so hart wie im Frühjahr, hieß es. Die OeNB geht davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) während des knapp dreiwöchigen Stillstands um 13 Prozent schrumpft.

Im Frühjahr war das Minus mit 25 Prozent fast doppelt so hoch. Zu den wichtigsten Gründen für die geringeren Auswirkungen zählen geringere Störungen der globalen Wertschöpfungsketten, keine Produktionsschließungen, Lerneffekte, die geringere Unsicherheit sowie größere Zuversicht angesichts einer sich abzeichnenden medizinischen Lösung, wie die Notenbank erklärte.

Die zweite Infektionswelle dürfte zu keinem erneuten Einbruch im Güterhandel führen und dessen Wachstum nur geringfügig dämpfen, hieß es weiter. Beim Tourismus müsse hingegen erneut mit hohen Verlusten gerechnet werden.

Insgesamt rechnet die OeNB für das Gesamtjahr 2020 mit einem Rückgang der Exporte von Gütern und Dienstleistungen von knapp zwölf Prozent. Im Laufe des nächsten Jahres werde mit einer kräftigen Wirtschaftserholung in allen wichtigen Ausfuhrzielländern gerechnet, von der Österreichs Exporteure laut OeNB profitieren werden.

Das gesamtstaatliche Defizit steigt 2020 auf 9,2 Prozent des BIP, werde sich jedoch bis 2023 wieder deutlich auf 1,4 Prozent des BIP zurückbilden.

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