Baubranche Die IG BAU erklärt die Tarifverhandlungen für gescheitert – nun muss ein Schlichter ran

Die Tarifverhandlungen in der Baubranche sind gescheitert. Als nächstes folgt ein Schlichtungsversuch, um eine Bau-Blockade im Herbst zu verhindern.

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Der Tarifstreit im Baugewerbe geht weiter. Streiks könnten die Branche unmittelbar nach dem Höhepunkt der Coronakrise schwer treffen. Quelle: dpa

Der Tarifkonflikt um die rund 850.000 Beschäftigten auf dem Bau geht nächste Woche in die Schlichtung. Die Gewerkschaft IG BAU erklärte die Verhandlungen am Donnerstag für gescheitert. Als Schlichter rief sie den Präsidenten des Bundessozialgerichts, Rainer Schlegel, an. Die Schlichtung beginnt am kommenden Mittwoch. Die Tarifparteien haben dann maximal 14 Tage Zeit, zu einem Ergebnis zu kommen. Danach endet die Friedenspflicht.

„Die Schlichtung ist die letzte Chance, um eine „Herbst-Blockade auf dem Bau“ und damit einen Stillstand auf den Baustellen noch zu verhindern“, sagte Robert Feiger, der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). Sie fordert ein Lohn-Plus von 6,8 Prozent, mindestens aber 230 Euro mehr im Monat. Außerdem sollen Bauarbeiter ein Wegegeld für die Fahrten zur Baustelle bekommen.

Die Verhandlungen waren Ende Juni ergebnislos abgebrochen worden. Die Bau-Arbeitgeber fürchten in der Corona-Krise Umsatzeinbußen und werfen der Gewerkschaft vor, die konjunkturelle Lage nicht anzuerkennen. Die Aufträge gingen zurück, im besten Fall sei in diesem Jahr „ein Nullwachstum“ zu erwarten, sagte Verhandlungsführer Uwe Nostitz. „Der Bau boomt“, betonte dagegen Feiger. Er warf der anderen Seite eine Blockadehaltung vor.

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