Aktien, Anleihen, Fonds Die Anlagetipps der Woche

Pharmakonzern Merck genießt nun die üppigen Früchte aus der Übernahme von Sigma Aldrich, US-Technikriese EMC spendiert Anleihekäufern 4,5 Prozent Zinsen. Aktien, Anleihen und Fonds für die private Geldanlage.

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Dell greift nach Cloud-Spezialisten EMC Quelle: dpa

Aktie: Lenzing - Die Strategie geht auf, die Gewinne steigen

Volle Baumwolllager und tiefe Ölpreise drücken derzeit auf die Preise für Baumwolle und Polyester. Besser sieht es dagegen aus für holzbasierte Cellulosefasern, mit 6,4 Prozent Marktanteil ein Nischenprodukt auf dem 96 Millionen Tonnen schweren globalen Fasermarkt. Hier hält sich das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage in etwa die Waage. Abzulesen ist das im jüngsten Zahlenwerk des österreichischen Faserherstellers Lenzing. Der mit 21 Prozent Marktanteil weltweit größte Produzent botanischer Cellulosefasern steigerte den Umsatz im ersten Quartal um gut acht Prozent auf rund 513 Millionen Euro an.

Aktientipp: Lenzing

Der Nettogewinn verbesserte sich von 16,6 auf 44,1 Millionen Euro, die freien Mittelzuflüsse erhöhten sich von 26,5 auf 88,4 Millionen Euro. Die erfreuliche Ausweitung der Margen zeigt auch, dass die neue Konzernstrategie aufgeht. In deren Kern steht der Ausbau des Geschäfts mit Faserspezialitäten, etwa von Tencel oder Lenzing Modal. Dazu werden die Österreicher weltweit zusätzliche Produktionskapazitäten aufbauen. Flankiert wird die Strategie von einer neuen Organisationsstruktur. Drei regionale Geschäftseinheiten erhalten mehr Managementverantwortung und rücken so näher an die Kunden. Die Finanzierung des Wachstums sollte problemlos gelingen. Die Nettoverschuldung konnte zuletzt gar auf 247,2 Millionen Euro abgebaut werden. Das entspricht rund 20 Prozent des Eigenkapitals. Dessen Quote erreicht gut 50 Prozent. Die Lenzing-Aktie wirft aktuell eine Dividendenrendite von 2,8 Prozent ab.

Aktie: Merck - Nach dem Labor kommen wieder die Pillen

Die Übernahme des Laborausrüsters Sigma-Aldrich wird sich für die Darmstädter Merck in diesem Jahr zum ersten Mal voll im Geschäftsabschluss niederschlagen. Wahrscheinlich kann Merck den Umsatz um gut 15 Prozent auf 15 Milliarden Euro erhöhen. Der Gewinnanstieg dürfte noch größer ausfallen, weil Sigma-Aldrich mit zuletzt 18 Prozent Nettomarge hochrentabel ist. Durch Sigma wird sich der Anteil Mercks am lukrativen US-Markt deutlich erhöhen. Das operative Wachstum der Laborsparte liegt derzeit bei fast neun Prozent. Hoffnungsträger für das zuletzt zähe Pharmageschäft ist das neue Krebsmedikament Avelumab, das in Zusammenarbeit mit dem US-Pharmakonzern Pfizer entwickelt wird. Für bis zu sieben Krebsindikationen könnte Avelumab eingesetzt werden.

Aktientipp Merck

Der erste Zulassungsantrag gegen eine Hautkrebsart dürfte im zweiten Halbjahr anstehen. Von 2017 an sind dann erste Umsätze möglich. Zudem will Merck bis nächstes Jahr Zwischenstudien zu fünf weiteren neuen Wirkstoffen veröffentlichen. Das umsatzstarke Multiple-Sklerose-Präparat Rebif kann Merck nach dem Auslaufen der Vertriebsvereinbarung mit Pfizer nun in den USA selbst vermarkten. Das Spezialchemiegeschäft, mit 17 Prozent Umsatzanteil die kleinste Sparte, leidet zwar unter Überkapazitäten in der Branche. Als Marktführer bei Flüssigkristallen für Displays erzielt Merck hier aber hohe Gewinnmargen. Die Nettoschulden, die mit dem Kauf von Sigma-Aldrich auf über 13 Milliarden Euro gestiegen sind, reduzierten sich im ersten Quartal um 581 Millionen Euro. Mit 34 Prozent Eigenkapital ist die Bilanz in Ordnung. Läuft die Integration von Sigma-Aldrich nach Plan, sollte sich bis 2018 das Verhältnis von Nettoschulden zum Gewinn vor Zinsen, Steuern,Abschreibungen und Amortisation von 3,5 auf weniger als 2,0 verringern.

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