Paris Der Brauereikonzern Anheuser-Busch InBev („Budwiser“, „Becks“) wird nach Einschätzung der Analysten von Exane BNP Paribas wahrscheinlich Nestlé als größte europäischen Konsumgüter-Position in den Depots vieler Investoren ersetzen - weil die Wachstumsaussichten besser sind.
Der Braukonzern, der in der größten Branchentransaktion für 107 Milliarden Dollar SAB Miller (u.a. „Grolsch“) übernimmt, werde auf einen durchschnittlichen jährlichen Anstieg beim Gewinn je Aktie von mindestens 14 Prozent bis Ende 2019 kommen. Im Vergleich zu rund acht Prozent bei Nestlé, schrieben die Analysten Jeff Stent und Eamonn Ferry am Freitag in einem Bericht.
AB InBev wird demnach Kostensenkungen vornehmen und auf vergleichbarer Basis ein Umsatzwachstum von sechs Prozent bis sieben Prozent jährlich aufrechterhalten - mehr als bei der Schweizer Nestlé. In vier Jahren dürfte der belgische Brauriese auf eine weitere „transformatorische“ Transaktion aus sein, hieß es weiter.
Dagegen werde Nestlé wahrscheinlich weiterhin Sparten in den Bereichen Lebensmittel und Getränke mit unterdurchschnittlicher Entwicklung abstoßen und in Bereiche wie Hautpflege expandieren, die außerhalb der Kernkompetenz des Konzerns liegen, meint Exane.
„Werden die oben ausgeführten Beobachtungen verbunden mit einem Managementteam bei ABI, das wohl zu den am meisten aktionärsfreundlichen im Universum europäischer Basiskonsumgüter zählt, dann kommen wir nicht umhin, zu denken, dass ABI Nestlé überholen und in dem Sektor der neue Standard werden wird“, schrieben Stent und Ferry.