Der Baseler Ausschuss und die Gouverneure der entsprechenden Notenbanken und Aufsichtsbehörden aus 27 Ländern einigte sich auf einen Zuschlag von 1,0 bis 2,5 Prozent, wie das Gremium am Samstag in Basel mitteilte. Der zusätzliche Kapitalpuffer wird abgestuft nach der Systemrelevanz der Bank, das heißt deren Größe, Vernetztheit und Bedeutung für das internationale Bankensystem, ihrer Komplexität und globalen Reichweite. Er soll nach dem Willen der Aufseher ausschließlich aus hartem Kernkapital bestehen, also Aktien und Gewinnrücklagen.
Deutsche Bank gilt als gesetzt
Wie viele und welche Banken von den Auflagen betroffen sind, teilte der Baseler Ausschuss nicht mit. Im Vorfeld war von 25 bis 30 Instituten die Rede, Frankreich hatte Kreisen zufolge auf eine noch höhere Zahl gedrängt. Aus Deutschland gilt die Deutsche Bank als gesetzt. Wenn die Liste 30 Institute umfasst, wäre Finanz- und Aufsichtskreisen zufolge wohl auch die Commerzbank betroffen. Die Beschlüsse müssen im Juli noch vom Finanzstabilitätsrat (FSB) unter Führung des künftigen EZB-Chefs Mario Draghi abgesegnet werden. Das letzte Wort haben im November die politischen Führer der G20-Staaten.
Mit den zusätzlichen Anforderungen wollen die Bankenaufseher verhindern, dass die systemrelevanten Institute so große Risiken eingehen, dass sie - wie in der Finanzkrise - das gesamte Bankensystem ins Wanken bringen könnten und den Steuerzahler mit Milliarden belasten würden. Der scheidende Chef des Baseler Ausschusses, der niederländische Notenbankchef Nout Wellink, sagte: „Das wird zur Widerstandsfähigkeit des Bankensystems beitragen und die Ansteckungsgefahren mildern, die von global systemrelevanten Banken ausgehen.“