Die weltweit hohe Autonachfrage und konsequente Kostendisziplin haben Europas größten Autobauer Volkswagen auf seinem Weg an die Weltspitze ein Stück vorangebracht, wie die nun vorgelegten Neun-Monats-Zahlen zeigen. VW hat seine Profitabilität deutlich erhöht, die Barreserven sind auf knapp 20 Milliarden Euro gestiegen, mehr als drei Milliarden mehr als noch vor drei Monaten.
Wie bereits in der vorigen Woche bekannt gegeben wurde, hat sich der Konzerngewinn in den ersten neun Monaten des Jahres mehr als versechsfacht. Unterm Strich stehen vier Milliarden Euro, nach 655 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Das operative Ergebnis stieg auf 4,8 Milliarden Euro.
Mit diesen Zahlen im Rücken sieht sich VW auf einem guten Kurs, um 2018 zum größten Autobauer der Welt aufzusteigen. Doch der Versuch, Weltmarktführer Toyota vom Thron zu stoßen, birgt auch Risiken. Wo dem Autobauer Probleme drohen.
Was zunächst wie eine Stärke aussieht, könnte sich zum Problem entwickeln: Volkswagens machtvolle Stellung auf dem weltgrößten Automarkt China. Dieses Jahr wird der Konzern im Reich der Mitte knapp zwei Mio. Autos absetzen, 2020 sollen es schon fünf Mio. sein, so die ehrgeizige Zielvorgabe für Volkswagens neuen China-Chef Karl-Theodor Neumann (im Bild). Im Gegenzug steigt aber die Abhängigkeit des Konzerns von seinem wichtigsten Markt, dem eine Überhitzung droht.
Quelle: Handelsblatt Online
Foto: AP Photo