Chanel-Chefin Maureen Chiquet tritt wegen Strategiestreit zurück

In China, Russland und dem Nahen Osten lief es für Chanel zuletzt nicht besonders gut. Offenbar haben sich die Eigentümer des Luxusmodehauses eingemischt. Nun ist die langjährige Chefin Maureen Chiquet zurückgetreten.

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In weiten Teilen dominieren Männer die Modeindustrie. Mit Maureen Chiquet ist eine der wenigen Frauen im Spitzenmanagement der Branche zurückgetreten. Quelle: AFP

Paris Chanel-Chefin Maureen Chiquet ist im Streit über den Kurs des französischen Luxusmodehauses mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Bis ein Nachfolger gefunden sei, werde Alain Wertheimer, dem Chanel gemeinsam mit seinem Bruder Gerard gehört, die Geschäfte führen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Chiquet war neun Jahre Vorstandschefin und eine der wenigen Frauen an der Spitze eines großen Luxusmodehauses.

Experten zufolge stolperte sie vor allem über Fehler im Geschäft in China, das von einer Abkühlung der Konjunktur betroffen ist. Hier sei Chanel offenbar zu stark engagiert gewesen, und auch die jüngsten Preissenkungen, um die großen Unterschiede zwischen Europa und China zu reduzieren, schienen überzogen, erklärte Analyst Luca Solca von der Großbank BNP Paribas. Chanel machte zuletzt auch zu schaffen, dass das ohnehin seit Jahren gebremste Wachstum der Branche nochmals abebbte. Hierzu trug etwa der Ölpreisverfall bei, der die Wirtschaft in Russland und dem Nahen Osten belastet.

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