Devisenbroker FXCM gleicht Kundenkonten aus

Mit Devisenwetten sind nach der Entkoppelung des Franken vom Euro auch beim Broker FXCM viele Kunden in die Miesen geraten. Für Anleger, die dort kleinere Beträge investiert haben, gibt es gute Nachrichten.

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Zwischenzeitlich lag das Tauschverhältnis bei 1:1. Quelle: dpa

New York Die plötzliche Entkopplung des Schweizer Franken vom Euro war für viele Devisenanleger ein Schock. Auch Kunden des Brokerhauses FXCM haben auf ihren Konten Negativsalden verbucht. FXCM gab nun jedoch bekannt, dass der Betrag für 90 Prozent der Kunden erlassen werde. FXCM werde die entsprechenden Kunden direkt benachrichtigen und die Kundenkonten in den nächsten 24 bis 48 Stunden ausgleichen, hieß es in einer Meldung am späten Mittwochabend.

Profitieren sollen davon Kunden, die kleinere Wetten abgeschlossen hatten. Institutionelle Kunden sowie sehr vermögende und erfahrene Händler, die in der Regel höhere Kontostände aufweisen, würden jedoch benachrichtigt und müssten ihre negativen Salden ausgleichen. Diese Gruppe stelle etwa zehn Prozent der Kunden mit negativen Salden dar, die mehr als 60 Prozent der Gesamtnegativsalden umfassten.

„FXCM hat hart daran gearbeitet, zu dieser Entscheidung zu kommen und wir sind sehr dankbar für die Geduld und Loyalität unserer Kunden, während wir an dieser Lösung gearbeitet haben“, sagte FXCM-Chef Drew Niv.
FXCM ist der größte Devisenhändler in den USA und hat nach der Entscheidung der Schweizer Zentralbank am 15. Januar mehr als 200 Millionen Dollar verloren. Dank eines Rettungspakets in Höhe von 300 Millionen Dollar von der Beteiligungsgesellschaft Leucadia National konnte der Broker weiterhin seine Kapitalanforderungen erfüllen.

Weniger glimpflich war es etwa für den britischen Devisen-Broker Alpari verlaufen. Das Unternehmen hatte gleich am 16. Januar Insolvenz angemeldet. Die Bewegung des Schweizer Franken, die auf die Entscheidung der Schweizer Notenbank folgte, habe zu „einer außergewöhnlichen Volatilität und einem extremen Mangel an Liquidität“ geführt, erklärte der Broker.

In der Folge hätten die meisten der Kunden Verluste erlitten, die ihre Kontostände überstiegen. Wenn ein Kunde diesen Verlust nicht abdecken könne, „wird er an uns weitergegeben“, heißt es in der Mitteilung. Das zwinge Alpari (UK) Limited dazu, in die Insolvenz zu gehen.

Nach der Abschaffung des Mindestkurses hatte der Franken zum Euro stark aufgewertet. Ein Euro kostete zwischenzeitlich weniger als einen Franken. Zuvor hatte die Notenbank drei Jahre lang einen Mindestkurs für den Euro von 1,20 Franken durchgesetzt.

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